Robin Haus

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Robin Haus (auch Rob in House) war von 2001 bis 2005 eine Gruppe Münchner Wohnungsloser, Studierender und KünstlerInnen die den teuren Wohnraum in der Stadt anprangerten.

Geschichte

Im Herbst 2002 gab es eine längere Demonstration durch die Innenstadt und eine Camp-In Aktion auf dem Marienplatz.

Dezember 2002 besetzte die Gruppe ein Haus in der Landsbergerstraße, das allerdings nach etwas mehr als 8 Stunden wieder geräumt wurde.Münchner Merkur: Hausbesetzung im Westend 12/02. Zusätzlich wurden weitere Adressen scheinbesetzt, ein Großaufgebot der Polizei räumte die Häuser daraufhin, teilweise sogar erst ein paar Tage später. Die Anzeigen gegen die Gruppe wurden auf politischen Druck fallen gelassen, ein von Robin Haus im Nachhinein angefragter Zwischennutzungsvertrag kam nach Verhandlungen nicht zustande. Ergänzend hierzu informierte ein Vertreter der Vivico (Tochtergesellschaft der Bahn - heute CA Immo), dass das Gelände bereits von einem Sondereinsatzkommando der Polizei zu Übungszwecken genutzt werde. Eine Zwischennutzung zu Wohnzwecken sei auch wegen der Sanierungsbedürftigkeit der haustechnischen Anlagen nicht möglich.Fraktion die Grüne München

2003 veranstaltete die Gruppe vom 2. bis 5. Oktober die "Aktionstage gegen Wohnungslosigkeit" (Actiondays against Homelessness) die so genannten "Münchner Freiraumtage" in Räumen der Münchner Kunstakademie. Die Leitung der Akademie der Bildenden Künste erhielt daraufhin schon im Vorfeld einen Anruf der Polizei, in dem sie auf die "Geschichte" der Gruppe sowie die vermeintlich anstehenden "kriminellen Aktionen der VeranstalterInnen" hingewiesen wurde. Da die Leitung des Hauses, in dem ein InfoPoint eingerichtet war und mehrere Workshops, Diskussionen und Volksküchen stattfinden sollten, nichts illegales an den Aktionstagen finden konnte, ließ sie sich von den Verleumdungen nicht beeindrucken, woraufhin der Beamte noch die Beobachtung des Hauses ankündigte. Tatsächlich wurden während der vier Tage immer wieder ZivilbeamtInnen um und auch in der Akademie "enttarnt und höflich hinaus gebeten".

Während der Freiraumtage fanden z. B. ein Schlösserknackworkshop und ein Hackerworkshop für freies Internet des ASCII-Kollegtivs aus Holland statt. Nebenbei gab es Filme und Bastelaktionen, den Abschluss bildetet eine Demonstration in der Stadt an Adressen von leerstehenden Häusern vorbei. Die Polizei hatte sorgsam vor jeden Leerstand eine Polizeistreife zur "Gefahrenabwehr" gestellt. Dem Demonstrationszug folgte die Polizei mit zwei Hundertschaften des Unterstützungskommandos (USK), Staatsschutz und zahlreichen ZivilbeamtInnen, darüber hinaus wurde der Aufzug von einem voraus fahrendem Polizei-Wagen gefilmt. Anschließend gab es ein neues Camp-In auf dem Marienplatz.Protest in München

Im Februar 2004 wurden während der Sicherheitskonferenz einige Häuser von AktivistInnen scheinbesetzt und von der Polizei geräumt. Im selben Jahr erschien auch der auf wenige Stückzahlen beschränkte Münchner Freiraum Kassettensampler, hierauf waren neben Musik auch Ton-Dokumente von Demonstrationen, z. B. vor dem besetzten Haus oder gegen die Sicherheitskonferenz, aber auch der Räumung des Kafe Marat vertreten.

2005 gab es erste Auflösungserscheinungen, nachdem einige Mitglieder ausgestiegen waren. Ein Teil der Gruppe versuchte im Anschluß einen Zwischennutzungsvertrag für ein Stellwerk im Westend für ein soziales Kulturzentrum zu bekommen, nahm hierfür lange Verhandlungen mit einem Tochterunternehmen der deutschen Bahn auf und stellte das ausgearbeitete Konzept auf einer Stadtteilsitzung vor, jedoch ohne von der Politik oder der Deutschen Bahn die nötige Unterstützung zu bekommen. Im selben Jahr engagierten sich einige Mitglieder der Gruppe während der Proteste gegen das selbstverwaltete Obdachlosenprojekt "die Ameise e. V." an der Messe München.

Robin Haus Logo: Logo

Video-"Solidaritätsbesetzung zu den Hausbesetzertagen in Berlin im Westend" Video