Pees: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Pees ist eine Zweimann-Volksmusik-Combo (Quetsch'n & Percussion) aus Landshut, die sich die öffentliche Bühnen-Präsentation bayerischen Volksliedgutes der derb-erotischen Art zum Ziel gesetzt hat.
Pees ist eine Zweimann-Volksmusik-Kombination mit Besetzung diatonische Ziehharmonika & elektronisches Schlagzeug aus München/Landshut, die sich innerhalb dieses Programms der derb-erotischen, ungepflegten Volksmusik in LOFI-Darstellung widmen.


Das Repertoire umfasst sowohl Altbekanntes aus den untersten Schubladen bierseliger Stammtischgockelei wie "Oh Susanna, steck' ma unsa Soachzeig zamma" als auch eigene Werke ("Wix'n  is schee"). Das Ganze soll vermutlich provokant und "gewagt" sein, kommt aber durchwegs nur uninspiriert und pubertär rüber. Musikalisch zudem ideenarm, innovatives Arrangement beschränkt sich auf ein paar synthetische "Ploings" aus der Synthie-Drum. Mangels Entertainer-Qualitäten eher nervig, reichlich un"lust"-ig und vor allem eines: peinlich. Eine Fluppe im Mundwinkel, ein Hut auf'm Kopf und eine Kloschüssel voll fäkal-genitaler Wortergüsse machen eben noch keine Show.
Die Texte der Stücke sind im allgemeinen nicht in Liederheften oder Volksmusikarchiven zu finden und werden üblicherweise eben aufgrund ihrer Derbheit nur mündlich weitergetragen. Beide Künstler gehen deshalb auf diese "ungepflegte" Art der Volksmusik ein und setzen programmatisch fortführende Texte hinzu. Dabei gehen beide Künstler das Risiko ein, eine ungeschützte Flanke für jeden Kritiker aufzureisen, der - ohne argumentative Vielfalt belegen zu müssen -  dieses Programm durch enge Betrachtungsweisen als niveaulos deklarieren kann bzw. innerhalb seiner Betrachtungsmöglichkeiten muss. Die von Pees propagierte Darstellung der Volksmusik strebt jedoch vordergründigen Avangardismen innerhalb der neuen Volksmusikszene entgegen: die Volksmusik vom Kopf auf die Füße zu stellen. Der programmatische Ansatz von Pees kann nur vor diesem Hintergrund verstanden werden. Der biedergesellige und "leicht"-belesene Zuhörer bzw. Kritiker dieser Szene wird sich während einer Darbietung eher unwohl fühlen bzw. versuchen mittels Seitenblicke festzustellen, ob er die Nase rümpfen soll. Dieser Darbietung des Klischees der bierstrunzigen Wirtshausderbheit wird mittels Kombination mit elektronischen Rhythmen der mögliche Nimbus von Ernsthaftigkeit entzogen und ad absurdum geführt. Pees ist ein absolutes Nischenprodukt und als solches zu behandeln. Die Veröffentlichung eines Albums ist dem Autor bislang unbekannt.
 
Beide Künstler haben langjährige, musikalische Vergangenheiten.
Siegfried Haglmo hat seit Beginn der alternativen Volksmusikszene in den 90er innerhalb verschiedener Konstellationen bzw. in Kooperationen mit Künstlern aus dem Kreis der neuen Volksmusik und damit verbundenen Veröffentlichungen durch unterschiedlichste Herangehensweisen zur konträren Betrachtung und Weiterentwicklung von Volksmusik beigetragen.


==Mitglieder: ==
==Mitglieder: ==
* Dr. S. Haselbeck (alias Haglmo)
* Siegfried Haglmo
* P.P.Rissettio
* Philip Rissettio


[[Kategorie:Bands]]
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[[Kategorie:Landshut]]
[[Kategorie:Landshut]]
[[Kategorie:München]]
[[Kategorie:2000er]]
[[Kategorie:2000er]]
[[Kategorie:Mundart]]
[[Kategorie:Mundart]]

Version vom 20. Oktober 2007, 21:11 Uhr

Pees ist eine Zweimann-Volksmusik-Kombination mit Besetzung diatonische Ziehharmonika & elektronisches Schlagzeug aus München/Landshut, die sich innerhalb dieses Programms der derb-erotischen, ungepflegten Volksmusik in LOFI-Darstellung widmen.

Die Texte der Stücke sind im allgemeinen nicht in Liederheften oder Volksmusikarchiven zu finden und werden üblicherweise eben aufgrund ihrer Derbheit nur mündlich weitergetragen. Beide Künstler gehen deshalb auf diese "ungepflegte" Art der Volksmusik ein und setzen programmatisch fortführende Texte hinzu. Dabei gehen beide Künstler das Risiko ein, eine ungeschützte Flanke für jeden Kritiker aufzureisen, der - ohne argumentative Vielfalt belegen zu müssen - dieses Programm durch enge Betrachtungsweisen als niveaulos deklarieren kann bzw. innerhalb seiner Betrachtungsmöglichkeiten muss. Die von Pees propagierte Darstellung der Volksmusik strebt jedoch vordergründigen Avangardismen innerhalb der neuen Volksmusikszene entgegen: die Volksmusik vom Kopf auf die Füße zu stellen. Der programmatische Ansatz von Pees kann nur vor diesem Hintergrund verstanden werden. Der biedergesellige und "leicht"-belesene Zuhörer bzw. Kritiker dieser Szene wird sich während einer Darbietung eher unwohl fühlen bzw. versuchen mittels Seitenblicke festzustellen, ob er die Nase rümpfen soll. Dieser Darbietung des Klischees der bierstrunzigen Wirtshausderbheit wird mittels Kombination mit elektronischen Rhythmen der mögliche Nimbus von Ernsthaftigkeit entzogen und ad absurdum geführt. Pees ist ein absolutes Nischenprodukt und als solches zu behandeln. Die Veröffentlichung eines Albums ist dem Autor bislang unbekannt.

Beide Künstler haben langjährige, musikalische Vergangenheiten. Siegfried Haglmo hat seit Beginn der alternativen Volksmusikszene in den 90er innerhalb verschiedener Konstellationen bzw. in Kooperationen mit Künstlern aus dem Kreis der neuen Volksmusik und damit verbundenen Veröffentlichungen durch unterschiedlichste Herangehensweisen zur konträren Betrachtung und Weiterentwicklung von Volksmusik beigetragen.

Mitglieder:

  • Siegfried Haglmo
  • Philip Rissettio