Franziska zu Reventlow

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Autorin, Schauspielerin und Künstlerin, von 1893-1910 in München. Sie erfand den Spitznamen "Wahnmoching", für die Schwabinger Boheme, deren Mittelpunkt sie für viele war. Geboren am 18.5.1871 in Husum; gestorben am 25.7.1918 in Muralto/ Kt. Tessin.

Reventlow

Biografie

Reventlow war das vierte Kind einer geborenen Reichsgräfin zu Rantzau und Ludwigs Graf zu Reventlow, Landrat von Husum. Schon früh leistete sie Widerstand gegen die Erziehung zur »höheren Tochter« und die gängige Sexualmoral. Nach der Pensionierung des Vaters zog die Familie nach Lübeck; hier besuchte R. das Lehrerinnenseminar. Mit Erreichen der Volljährigkeit trennte sie sich endgültig von der Familie. In Hamburg lernte sie einen Gerichtsassessor kennen; er finanzierte ihr ab 1893 das Malstudium in München und heiratete sie 1894, 1895 trennten sie sich wieder, 1897 erfolgte die Scheidung.

Das freie Leben in der Schwabinger Boheme finanzierte sie durch Übersetzungen, betrieb zeitweise ein Milchgeschäft und arbeitete als Glasmalerin; in dieser Zeit war sie mit Rilke befreundet. Seit 1909 lebte sie vor allem in der Schweiz, heiratete 1911 einen baltischen Baron, verlor aber das dadurch erworbene Vermögen wieder durch einen Bankbankrott. 1909 vertauscht Franziska zu Reventlow die Schwabinger Boheme mit der legendären Aussteigerkommune Monte Verita im schweizerischen Ascona.

Werke

u.a.

  • 1898 Das Männerphantom der Frau
  • 1899 Viragines oder Hetären?(Was Frauen ziemt)
  • 1903 Ellen Olestjerne
  • 1912 Von Paul zu Pedro
  • 1913 Herrn Dame's Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil
  • 1916 Geldkomplex
  • 1917 Das Logierhaus zur schwankenden Weltkugel (Novellen)

Links

Reventlow.jpg