Ret Marut

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Die Literaturwissenschaft geht davon aus, dass sich hinter dem Pseudonym "B.Traven" der Münchner Journalist und Anarchist Ret Marut, Herausgeber der Zeitschrift "Der Ziegelbrenner" während Krieg und Rätezeit 1917 - 1921 verbirgt, der nach dem Zusammenbruch der Münchner Räterepublik durch seine Flucht nach Mexiko der Hinrichtung entging.

Befreundet mit Erich Mühsam fragte dieser Jahre später in seiner Zeitschrift: "Weiß jemand, wo der Ziegelbrenner geblieben ist?"

Eine eher umstrittene Theorie ist die frühere Existenz als Gewerkschaftssekretär Otto Feige aus Schwiebus, Ost-Brandenburg, dessen Vater allerdings wohl Ziegelbrenner war.

Ret Marut

Eingetragen als Schauspieler in Düsseldorf und Essen, kam er laut Polizeiakten im November 1915 in München an. Dort wohnte er im dritten Stock des Hauses Clemensstraße 84, nur fünf Häuser neben Sarah Sonja Lerch. Sein Verlag gab verschieden frühere Texte und seine Zeitschrift heraus, zusammen mit Frau Mermet, einer früheren Schauspiel-Kollegin?

Der Ziegelbrenner

Die Zeitschrift war in 40 Nummern erschienen, die allerdings Text-Duplikate und Neu-Zusammenstellungen enthielten, Revolutionär-anarchistisches Blatt gegen Militarismus, Bürgertum und Kirche. Ret Marut (d.i. B. Traven) war Hrsg. und Autor der meisten Beiträge. Repression: 1919 verboten, bis 1921 illegal erschienen

Mit seinen Erzählungen und Romanen (u.a. "Das Totenschiff", "Die Rebellion der Gehenkten", "Die Weiße Rose") erreichte B.Traven weltweit Millionenauflagen und dürfte einer der bedeutendsten Münchner Schriftsteller sein, der jedoch als solcher in München selbst kaum wahrgenommen wird.

Im Mai 2019 wird an seinem Wohnhaus in der Clemensstraße 84 eine Gedenktafel angebracht.

Quellen