Geschichten aus der großen Stadt
Eine von Tina Rausch und Bernhard Schneider erfundene, sehr erfolgreiche Lesereihe, die von 2001 bis 2007 statt fand. Da sie das literarische Leben Münchens nach der Jahrtausendwende entscheidend mit geprägt hat, wurde deren Archiv 2023 von der Monacensia erworben.
Selbsbeschreibung/Konzept
1. Die Stadt
Am Anfang war das Laut-Phänomen. Zumindest am Anfang der großen Stadt. Falls die Stadt einen Charakter hat, den man beschreiben kann, so ist ihr Charakter, dass sie sich in zahlreichen Varianten ständig selbst erzählt. Denn die Stadt ist eine ungeheure Ansammlung von Geschichten. Mehr nicht. Viele dieser Geschichten tauchen nie an der kulturellen Oberfläche der großen Stadt auf. Sie gehen verloren, werden vergessen - oder gar nicht erst gehört.
2. Die Kneipe
Die Bühne des wahren Lebens ist die Öffentlichkeit. Hier werden Geschichten geboren, erlebt, erzählt, gelesen. Reale städtische Literatur ist ohne Kneipe nicht denkbar. Der besondere Charme von Lesebühnen, beispielsweise in Berlin, liegt in der (Wieder-)Entdeckung der Reize des urbanen Alltags.
3. Die Kultur
Die vielfältigen Kulturen des Alltags - und mit ihr die sagenumwobenen Salons der 20er und 30er Jahre - mussten einst dem Druck flacher deutscher Einseitigkeit weichen. Doch wie sieht’s im neuen Jahrtausend aus? Die Stadtbiotope München und Berlin haben sich einige ihrer charakterlichen Eigenheiten bewahrt - auch im Erzählen. Diese spezifischen Eigenheiten möchten wir (er-)hören. Und wie schön ist der Vergleich verschiedener Geister im Bierdunst... In München gibt‘s keine Subkultur! Meinen zumindest zahlreiche Nicht-Münchner. Selbst wenn das vielleicht richtig ist - das, was sonstwo Subkultur speist, existiert auf alle Fälle: im Verborgenen. Ebenfalls etwas verborgen und kulturell noch völlig unerschlossen, liegt der von uns gewählte Veranstaltungsort: das Kilombo in Haidhausen.
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