Ganze Bäckerei: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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'''Kulturladen in Selbstverwaltung die "Ganze Bäckrei"''' [Augsburg]
Die "Ganze Bäckerei" ist ein Kulturladen in Selbstverwaltung in Augsburg seit 2001. Ursprünglich war die Ganze Bäckerei im Reitmayergässchen 4 angesiedelt, seit 2014 ist sie im Domviertel zu finden.


Heimlich, still und leise etablierte sich in den letzten Jahren ein Ort in Augsburg, der sicherlich seinesgleichen sucht. In einer Stadt, die sich selbst gern als eine der Kulturhauptstädte Europas sehen würde, für eine lebendige Jugendsubkultur allerdings nur wenig Engagement aufbringt, haben wir beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
== Selbstdarstellung ==
"Heimlich, still und leise etablierte sich in den letzten Jahren ein Ort in Augsburg, der sicherlich seinesgleichen sucht. In einer Stadt, die sich selbst gern als eine der Kulturhauptstädte Europas sehen würde, für eine lebendige Jugendsubkultur allerdings nur wenig Engagement aufbringt, haben wir beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ohne Unterstützung durch Parteien und Verbände - schlicht durch das Engagement einiger Leute - entstand in der Jakobervorstadt die “Ganze Bäckerei” als ein Zentrum für linke Kultur und Politik außerhalb des gängigen “way of life”.
Ohne Unterstützung durch Parteien und Verbände - schlicht durch das Engagement einiger Leute - entstand in der Jakobervorstadt die “Ganze Bäckerei” als ein Zentrum für linke Kultur und Politik außerhalb des gängigen “way of life”.
Seitdem hat in den Räumen im Reitmayrgäßchen so manche Party, Diskussion oder Infoveranstaltung ihren Platz gefunden. Donnerstags gibt es regelmäßig bei wechselndem Musikprogramm leckeres veganes/vegetarisches Essen gegen einen Unkostenbeitrag (“Volxküche”) und sonntags hat mit dem Infoladen ein linkes Archiv mit breitem Bücherangebot geöffnet.
Seitdem hat in den Räumen im Reitmayrgäßchen so manche Party, Diskussion oder Infoveranstaltung ihren Platz gefunden. Donnerstags gibt es regelmäßig bei wechselndem Musikprogramm leckeres veganes/vegetarisches Essen gegen einen Unkostenbeitrag (“Volxküche”) und sonntags hat mit dem Infoladen ein linkes Archiv mit breitem Bücherangebot geöffnet.
Während es da draußen an allen Ecken und Enden brennt - Sozialabbau, Studiengebühren, zunehmende Armut und verstärkte Naziaktivitäten sollten als Schlagworte genügen – kommen in der “Ganzen Bäckerei” Menschen zusammen, die diesem Trend aktiv entgegenwirken und eine wirkliche Alternative zu dieser Gesellschaft denkbar und realisierbar machen wollen.
Während es da draußen an allen Ecken und Enden brennt - Sozialabbau, Studiengebühren, zunehmende Armut und verstärkte Naziaktivitäten sollten als Schlagworte genügen – kommen in der “Ganzen Bäckerei” Menschen zusammen, die diesem Trend aktiv entgegenwirken und eine wirkliche Alternative zu dieser Gesellschaft denkbar und realisierbar machen wollen."


selbstverwaltet + antifaschistisch + unbequem  
selbstverwaltet + antifaschistisch + unbequem  
[[http://www.ganze-baeckreie.tk]]


'''Geschichte'''
'''Geschichte'''


Los ging’s im Sommer 2001. Damals gab es in Augsburg nur einen winzigen Infoladen, der politisch interessierten Menschen als Anlauf- und linken Gruppen als Treffpunkt diente. Räume für kulturelle Aktivitäten jenseits von Mainstream und Verwertungslogik waren – abgesehen vom Provino Live Club – nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund versuchte die Gruppe „Initiative für ein Selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ zunächst, mit Demonstrationen, Infotischen und anderem. Forderungen an die Stadt zu richten, daß diese einen der vielen leerstehenden Räume in Augsburg kostenlos zur Verfügung stellt. OB Wengert hat sein - im Wahlkampf gegebenes - Versprechen bis heute nicht eingelöst und so nahm ein inzwischen gewachsener Kreis an AktivistInnen die Sache selbst in die Hand. Mit den zuletzt vom Verein „Tür an Tür“ als Flüchtlingsberatungsstelle genutzten Räumen im Reitmayrgäßchen 4 war ein Objekt gefunden, das sowohl von der Größe als auch auf Grund der zentralen Lage den Anforderungen entsprach.Im Frühjahr 2003 wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Wände mussten verputzt, Böden herausgerissen, Fliesen gelegt und eine zusätzliche Toilette installiert werden. Noch mitten im Renovierungschaos bezog der Infoladen im Juli 2003 seinen neuen Raum. Im Laufe vieler Monate wurden nach und nach der große Veranstaltungsraum, das Cafe, die Küche und die Toiletten fertig gestellt, so dass nun, gut 3 Jahre später, ein Ende der stets in der Freizeit und unentgeltlich erfolgten Arbeiten abzusehen ist.
"Los ging’s im Sommer 2001. Damals gab es in Augsburg nur einen winzigen Infoladen, der politisch interessierten Menschen als Anlauf- und linken Gruppen als Treffpunkt diente. Räume für kulturelle Aktivitäten jenseits von Mainstream und Verwertungslogik waren – abgesehen vom Provino Live Club – nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund versuchte die Gruppe „Initiative für ein Selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ zunächst, mit Demonstrationen, Infotischen und anderem. Forderungen an die Stadt zu richten, daß diese einen der vielen leerstehenden Räume in Augsburg kostenlos zur Verfügung stellt. OB Wengert hat sein - im Wahlkampf gegebenes - Versprechen bis heute nicht eingelöst und so nahm ein inzwischen gewachsener Kreis an AktivistInnen die Sache selbst in die Hand. Mit den zuletzt vom Verein „Tür an Tür“ als Flüchtlingsberatungsstelle genutzten Räumen im Reitmayrgäßchen 4 war ein Objekt gefunden, das sowohl von der Größe als auch auf Grund der zentralen Lage den Anforderungen entsprach.Im Frühjahr 2003 wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Wände mussten verputzt, Böden herausgerissen, Fliesen gelegt und eine zusätzliche Toilette installiert werden. Noch mitten im Renovierungschaos bezog der Infoladen im Juli 2003 seinen neuen Raum. Im Laufe vieler Monate wurden nach und nach der große Veranstaltungsraum, das Cafe, die Küche und die Toiletten fertig gestellt, so dass nun, gut 3 Jahre später, ein Ende der stets in der Freizeit und unentgeltlich erfolgten Arbeiten abzusehen ist.
Die „Initiative für ein selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ gibt es heute nicht mehr, dafür den Kulturladen in Selbstverwaltung „Die ganze Bäckerei“, in dem sich politische Gruppen wie die „Autonome Gruppe Contra Real“ oder die „Antinationale Jugendantifa“ treffen um zu diskutieren, Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Darüber hinaus ist „Die ganze Bäckerei“ ein offener Raum für alle Menschen, die an einem selbstorganisierten, linken Kulturbetrieb in Augsburg interessiert sind.
Die „Initiative für ein selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ gibt es heute nicht mehr, dafür den Kulturladen in Selbstverwaltung „Die ganze Bäckerei“, in dem sich politische Gruppen wie die „Autonome Gruppe Contra Real“ oder die „Antinationale Jugendantifa“ treffen um zu diskutieren, Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Darüber hinaus ist „Die ganze Bäckerei“ ein offener Raum für alle Menschen, die an einem selbstorganisierten, linken Kulturbetrieb in Augsburg interessiert sind."
 


'''Was läuft in der „Ganzen Baeckerei“???'''
'''Was läuft in der „Ganzen Bäckerei“???'''


Jeden Donnerstag findet ab 20 Uhr „music & drinks“ statt, wo mensch bei alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken und guter Musik neue Leute kennen lernen oder sich mit FreundInnen verabreden kann. Für Theke und Musik sind jeden Donnerstag andere Leute zuständig, so dass Musik und „special drinks“ wechseln können. Übrigens werden immer Menschen für donnerstags gesucht – wer also Lust hat, einen Abend zu gestalten, spricht am besten die Leute hinter der Theke an oder kommt noch besser zu einem der alle 4 Wochen stattfindeten Koordinierungstreffen (die jeweiligen Termine dafür findet ihr wie vieles mehr unter: www.selbstverwaltetes-zentrum.tk). Zudem gibt es jeden Donnerstag eine vegane Vokü, also leckeres veganes Essen zum Selbstkostenpreis. Auch hier sind HelferInnen stets herzlich willkommen. Gekocht wird immer donnerstags ab 18 Uhr.
"Jeden Donnerstag findet ab 20 Uhr „music & drinks“ statt, wo mensch bei alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken und guter Musik neue Leute kennen lernen oder sich mit FreundInnen verabreden kann. Für Theke und Musik sind jeden Donnerstag andere Leute zuständig, so dass Musik und „special drinks“ wechseln können. Übrigens werden immer Menschen für donnerstags gesucht – wer also Lust hat, einen Abend zu gestalten, spricht am besten die Leute hinter der Theke an oder kommt noch besser zu einem der alle 4 Wochen stattfindeten Koordinierungstreffen (die jeweiligen Termine dafür findet ihr wie vieles mehr unter: www.selbstverwaltetes-zentrum.tk). Zudem gibt es jeden Donnerstag eine vegane Vokü, also leckeres veganes Essen zum Selbstkostenpreis. Auch hier sind HelferInnen stets herzlich willkommen. Gekocht wird immer donnerstags ab 18 Uhr.
Der Infoladen, der einen eigenen Raum im Selbstverwalteten Zentrum hat, ist jeden Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet. Hier findet mensch u.a. zu den Themen (Anti)Faschismus, (Anti)Rassismus, (Anti)Sexismus, Ökologie und Friedensbewegung Flugblätter, Zeitschriften, Bücher und Videos von den 70ern und 80ern bis heute. Diese können im Infoladen eingesehen und z.T. (insbesondere die Bücher und Videos) gegen Hinterlegung eines Pfands kostenlos ausgeliehen werden. Darüberhinaus steht der PC im Infoladen jeden Sonntag allen BesucherInnen zur Internetrecherche und politischen Arbeit zur Verfügung. Selbstverständlich kann mensch aber auch sonntags „nur“ auf einen Kaffee oder Tee vorbei schauen.
Der Infoladen, der einen eigenen Raum im Selbstverwalteten Zentrum hat, ist jeden Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet. Hier findet mensch u.a. zu den Themen (Anti)Faschismus, (Anti)Rassismus, (Anti)Sexismus, Ökologie und Friedensbewegung Flugblätter, Zeitschriften, Bücher und Videos von den 70ern und 80ern bis heute. Diese können im Infoladen eingesehen und z.T. (insbesondere die Bücher und Videos) gegen Hinterlegung eines Pfands kostenlos ausgeliehen werden. Darüberhinaus steht der PC im Infoladen jeden Sonntag allen BesucherInnen zur Internetrecherche und politischen Arbeit zur Verfügung. Selbstverständlich kann mensch aber auch sonntags „nur“ auf einen Kaffee oder Tee vorbei schauen."


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Politik & Kultur'''
Politik & Kultur'''


Politisch interessierten und/oder sozial engagierten Gruppen und Einzelpersonen dient das Selbstverwaltete Zentrum als Büro und Ort für Treffen, Veranstaltungen und Austausch mit anderen Menschen. So fanden in letzter Zeit Abendveranstaltungen zur situationistischen Kritik kapitalistischer Gesellschaften oder zur antirassistischen No-Lager-Tour statt. Linksradikale Politik nimmt also einen hohen Stellenwert im Selbstverwalteten Zentrum ein. Darüber hinaus fanden und finden aber auch kulturelle Aktivitäten jenseits des Mainstreams hier ihren Raum. Neben dem regelmäßigen „music & drinks“ gehören dazu Soli-Parties, Lesungen und wiederholt LiedermacherInnen-Abende (unplugged-Konzerte) mit anschließender open stage.
"Politisch interessierten und/oder sozial engagierten Gruppen und Einzelpersonen dient das Selbstverwaltete Zentrum als Büro und Ort für Treffen, Veranstaltungen und Austausch mit anderen Menschen. So fanden in letzter Zeit Abendveranstaltungen zur situationistischen Kritik kapitalistischer Gesellschaften oder zur antirassistischen No-Lager-Tour statt. Linksradikale Politik nimmt also einen hohen Stellenwert im Selbstverwalteten Zentrum ein. Darüber hinaus fanden und finden aber auch kulturelle Aktivitäten jenseits des Mainstreams hier ihren Raum. Neben dem regelmäßigen „music & drinks“ gehören dazu Soli-Parties, Lesungen und wiederholt LiedermacherInnen-Abende (unplugged-Konzerte) mit anschließender open stage.
Wie funktioniert das?
Wie funktioniert das?


All das läuft aber nur, weil es Leute gibt, denen es die Mühe und das Geld wert ist. Wir bekommen keinerlei Zuschüsse, weder von der Stadt noch von Parteien. Diese finanzielle Ungebundenheit bedeutet, dass wir einzig uns selbst Rechenschaft schulden und das machen können, was alle oder zumindest ein Teil der Beteiligten gut und interessant finden.
All das läuft aber nur, weil es Leute gibt, denen es die Mühe und das Geld wert ist. Wir bekommen keinerlei Zuschüsse, weder von der Stadt noch von Parteien. Diese finanzielle Ungebundenheit bedeutet, dass wir einzig uns selbst Rechenschaft schulden und das machen können, was alle oder zumindest ein Teil der Beteiligten gut und interessant finden.
Andererseits heißt das aber auch, dass sich immer genug Aktive (ob für „music & drinks“, Renovierungsarbeiten oder politische und kulturelle Veranstaltungen) finden müssen, sonst geht eben nichts. Um die ganzen Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Selbstver- waltete Zentrum zu koordinieren, wurde im April 2006 ein sogenanntes Ladenplenum initiiert. Dieses steht allen Menschen und Gruppen offen, die das Selbstverwaltete Zentrum nutzen wollen.
Andererseits heißt das aber auch, dass sich immer genug Aktive (ob für „music & drinks“, Renovierungsarbeiten oder politische und kulturelle Veranstaltungen) finden müssen, sonst geht eben nichts. Um die ganzen Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Selbstver- waltete Zentrum zu koordinieren, wurde im April 2006 ein sogenanntes Ladenplenum initiiert. Dieses steht allen Menschen und Gruppen offen, die das Selbstverwaltete Zentrum nutzen wollen."




'''Selbstverwaltung als Prinzip'''
'''Selbstverwaltung als Prinzip'''


Im Plenum werden alle wichtigen Entscheidungen, die „Die ganze Bäckerei“ betreffen, diskutiert und beschlossen. Wenn du also Lust hast, hier etwas auf die Beine zu stellen (sei es ein linker Lesekreis, eine Siebdruckwerkstatt, ein Kurzfilmabend oder…) oder auch nur an weiteren Informationen interessiert bist, dann schau einfach an einem entsprechenden Sonntag (aktuelle Termine unter www.selbstverwaltetes-zentrum.tk) vorbei. Wenn ihr also findet, dass im Programm was fehlt, dann jammert nicht, sondern sprecht die Leute hinter der Theke oder vom Infoladen an und stellt selbst oder gemeinsam mit uns etwas auf die Beine. Was für die Aktivitäten zutrifft, gilt aber auch für die Finanzierung: DIY – do it yourself. Für Miete, Strom und Telefon zahlen wir monatlich ca. 350 Euro. Dazu kommen etwa 1500 Euro im Jahr für Heizöl. Diese Ausgaben werden immer noch von relativ wenigen Menschen getragen. Deshalb bitten wir euch: spendet oder richtet besser Daueraufträge ein. Was für einzelne oft nur einen kleinen Beitrag an Arbeitskraft oder Geld bedeutet, ist für den Erhalt des Infoladens und des Kulturladens in Selbstverwaltung unerlässlich. Rücklagen sind nun aufgebraucht, d.h. wenn der Ofen demnächst nicht im wortwörtlichen Sinne ausgehen soll, dann werdet jetzt aktiv!
"Im Plenum werden alle wichtigen Entscheidungen, die „Die ganze Bäckerei“ betreffen, diskutiert und beschlossen. Wenn du also Lust hast, hier etwas auf die Beine zu stellen (sei es ein linker Lesekreis, eine Siebdruckwerkstatt, ein Kurzfilmabend oder…) oder auch nur an weiteren Informationen interessiert bist, dann schau einfach an einem entsprechenden Sonntag (aktuelle Termine unter www.selbstverwaltetes-zentrum.tk) vorbei. Wenn ihr also findet, dass im Programm was fehlt, dann jammert nicht, sondern sprecht die Leute hinter der Theke oder vom Infoladen an und stellt selbst oder gemeinsam mit uns etwas auf die Beine. Was für die Aktivitäten zutrifft, gilt aber auch für die Finanzierung: DIY – do it yourself. Für Miete, Strom und Telefon zahlen wir monatlich ca. 350 Euro. Dazu kommen etwa 1500 Euro im Jahr für Heizöl. Diese Ausgaben werden immer noch von relativ wenigen Menschen getragen. Deshalb bitten wir euch: spendet oder richtet besser Daueraufträge ein. Was für einzelne oft nur einen kleinen Beitrag an Arbeitskraft oder Geld bedeutet, ist für den Erhalt des Infoladens und des Kulturladens in Selbstverwaltung unerlässlich. Rücklagen sind nun aufgebraucht, d.h. wenn der Ofen demnächst nicht im wortwörtlichen Sinne ausgehen soll, dann werdet jetzt aktiv!"
 
== Adresse: ==
Die Ganze Bäckerei
 
Frauentorstraße 34
 
86152 Augsburg
 
== Links: ==
*[http://ganzebaeckerei.blogspot.de/ Website]


''Spendenkonto - Verein zur Förderung der Gegenkultur e.V.
[[Kategorie: Augsburg]]
Stichwort: „Selbstverwaltetes Zentrum“
[[Kategorie: Politik]]
Postbank München : BLZ 700 100 80 - Ktnr.: 064 605 1806
[[Kategorie: Musik]]
[[Kategorie: Vereine]]
[[Kategorie: Stadtteil-/Jugendzentrum]]
[[Kategorie: 2000er]]


Wegbeschreibung: Linie 1 bis Barfüßerbrücke / Pilgerhausstr. stadtauswärts Richtung Jakobertor linke Straßenseite /links abbiegen ins „Langes Sächsengässchen“/nächste links „1.Quersächsengässchen“/ am Ende nach rechts und du stehst vor dem Selbstverwalteten Zentrum „Die Ganze Bäckerei“ im Reitmayrgäßchen 4''
[[Koordinaten:: 48.37602058929905, 10.895513324134033]]

Aktuelle Version vom 29. September 2022, 20:45 Uhr

Die "Ganze Bäckerei" ist ein Kulturladen in Selbstverwaltung in Augsburg seit 2001. Ursprünglich war die Ganze Bäckerei im Reitmayergässchen 4 angesiedelt, seit 2014 ist sie im Domviertel zu finden.

Selbstdarstellung

"Heimlich, still und leise etablierte sich in den letzten Jahren ein Ort in Augsburg, der sicherlich seinesgleichen sucht. In einer Stadt, die sich selbst gern als eine der Kulturhauptstädte Europas sehen würde, für eine lebendige Jugendsubkultur allerdings nur wenig Engagement aufbringt, haben wir beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ohne Unterstützung durch Parteien und Verbände - schlicht durch das Engagement einiger Leute - entstand in der Jakobervorstadt die “Ganze Bäckerei” als ein Zentrum für linke Kultur und Politik außerhalb des gängigen “way of life”. Seitdem hat in den Räumen im Reitmayrgäßchen so manche Party, Diskussion oder Infoveranstaltung ihren Platz gefunden. Donnerstags gibt es regelmäßig bei wechselndem Musikprogramm leckeres veganes/vegetarisches Essen gegen einen Unkostenbeitrag (“Volxküche”) und sonntags hat mit dem Infoladen ein linkes Archiv mit breitem Bücherangebot geöffnet. Während es da draußen an allen Ecken und Enden brennt - Sozialabbau, Studiengebühren, zunehmende Armut und verstärkte Naziaktivitäten sollten als Schlagworte genügen – kommen in der “Ganzen Bäckerei” Menschen zusammen, die diesem Trend aktiv entgegenwirken und eine wirkliche Alternative zu dieser Gesellschaft denkbar und realisierbar machen wollen."

selbstverwaltet + antifaschistisch + unbequem

Geschichte

"Los ging’s im Sommer 2001. Damals gab es in Augsburg nur einen winzigen Infoladen, der politisch interessierten Menschen als Anlauf- und linken Gruppen als Treffpunkt diente. Räume für kulturelle Aktivitäten jenseits von Mainstream und Verwertungslogik waren – abgesehen vom Provino Live Club – nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund versuchte die Gruppe „Initiative für ein Selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ zunächst, mit Demonstrationen, Infotischen und anderem. Forderungen an die Stadt zu richten, daß diese einen der vielen leerstehenden Räume in Augsburg kostenlos zur Verfügung stellt. OB Wengert hat sein - im Wahlkampf gegebenes - Versprechen bis heute nicht eingelöst und so nahm ein inzwischen gewachsener Kreis an AktivistInnen die Sache selbst in die Hand. Mit den zuletzt vom Verein „Tür an Tür“ als Flüchtlingsberatungsstelle genutzten Räumen im Reitmayrgäßchen 4 war ein Objekt gefunden, das sowohl von der Größe als auch auf Grund der zentralen Lage den Anforderungen entsprach.Im Frühjahr 2003 wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Wände mussten verputzt, Böden herausgerissen, Fliesen gelegt und eine zusätzliche Toilette installiert werden. Noch mitten im Renovierungschaos bezog der Infoladen im Juli 2003 seinen neuen Raum. Im Laufe vieler Monate wurden nach und nach der große Veranstaltungsraum, das Cafe, die Küche und die Toiletten fertig gestellt, so dass nun, gut 3 Jahre später, ein Ende der stets in der Freizeit und unentgeltlich erfolgten Arbeiten abzusehen ist. Die „Initiative für ein selbstverwaltetes Zentrum in Augsburg“ gibt es heute nicht mehr, dafür den Kulturladen in Selbstverwaltung „Die ganze Bäckerei“, in dem sich politische Gruppen wie die „Autonome Gruppe Contra Real“ oder die „Antinationale Jugendantifa“ treffen um zu diskutieren, Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Darüber hinaus ist „Die ganze Bäckerei“ ein offener Raum für alle Menschen, die an einem selbstorganisierten, linken Kulturbetrieb in Augsburg interessiert sind."

Was läuft in der „Ganzen Bäckerei“???

"Jeden Donnerstag findet ab 20 Uhr „music & drinks“ statt, wo mensch bei alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken und guter Musik neue Leute kennen lernen oder sich mit FreundInnen verabreden kann. Für Theke und Musik sind jeden Donnerstag andere Leute zuständig, so dass Musik und „special drinks“ wechseln können. Übrigens werden immer Menschen für donnerstags gesucht – wer also Lust hat, einen Abend zu gestalten, spricht am besten die Leute hinter der Theke an oder kommt noch besser zu einem der alle 4 Wochen stattfindeten Koordinierungstreffen (die jeweiligen Termine dafür findet ihr wie vieles mehr unter: www.selbstverwaltetes-zentrum.tk). Zudem gibt es jeden Donnerstag eine vegane Vokü, also leckeres veganes Essen zum Selbstkostenpreis. Auch hier sind HelferInnen stets herzlich willkommen. Gekocht wird immer donnerstags ab 18 Uhr. Der Infoladen, der einen eigenen Raum im Selbstverwalteten Zentrum hat, ist jeden Sonntag zwischen 16 und 18 Uhr geöffnet. Hier findet mensch u.a. zu den Themen (Anti)Faschismus, (Anti)Rassismus, (Anti)Sexismus, Ökologie und Friedensbewegung Flugblätter, Zeitschriften, Bücher und Videos von den 70ern und 80ern bis heute. Diese können im Infoladen eingesehen und z.T. (insbesondere die Bücher und Videos) gegen Hinterlegung eines Pfands kostenlos ausgeliehen werden. Darüberhinaus steht der PC im Infoladen jeden Sonntag allen BesucherInnen zur Internetrecherche und politischen Arbeit zur Verfügung. Selbstverständlich kann mensch aber auch sonntags „nur“ auf einen Kaffee oder Tee vorbei schauen."

Politik & Kultur

"Politisch interessierten und/oder sozial engagierten Gruppen und Einzelpersonen dient das Selbstverwaltete Zentrum als Büro und Ort für Treffen, Veranstaltungen und Austausch mit anderen Menschen. So fanden in letzter Zeit Abendveranstaltungen zur situationistischen Kritik kapitalistischer Gesellschaften oder zur antirassistischen No-Lager-Tour statt. Linksradikale Politik nimmt also einen hohen Stellenwert im Selbstverwalteten Zentrum ein. Darüber hinaus fanden und finden aber auch kulturelle Aktivitäten jenseits des Mainstreams hier ihren Raum. Neben dem regelmäßigen „music & drinks“ gehören dazu Soli-Parties, Lesungen und wiederholt LiedermacherInnen-Abende (unplugged-Konzerte) mit anschließender open stage. Wie funktioniert das?

All das läuft aber nur, weil es Leute gibt, denen es die Mühe und das Geld wert ist. Wir bekommen keinerlei Zuschüsse, weder von der Stadt noch von Parteien. Diese finanzielle Ungebundenheit bedeutet, dass wir einzig uns selbst Rechenschaft schulden und das machen können, was alle oder zumindest ein Teil der Beteiligten gut und interessant finden. Andererseits heißt das aber auch, dass sich immer genug Aktive (ob für „music & drinks“, Renovierungsarbeiten oder politische und kulturelle Veranstaltungen) finden müssen, sonst geht eben nichts. Um die ganzen Veranstaltungen und Aktivitäten rund um das Selbstver- waltete Zentrum zu koordinieren, wurde im April 2006 ein sogenanntes Ladenplenum initiiert. Dieses steht allen Menschen und Gruppen offen, die das Selbstverwaltete Zentrum nutzen wollen."


Selbstverwaltung als Prinzip

"Im Plenum werden alle wichtigen Entscheidungen, die „Die ganze Bäckerei“ betreffen, diskutiert und beschlossen. Wenn du also Lust hast, hier etwas auf die Beine zu stellen (sei es ein linker Lesekreis, eine Siebdruckwerkstatt, ein Kurzfilmabend oder…) oder auch nur an weiteren Informationen interessiert bist, dann schau einfach an einem entsprechenden Sonntag (aktuelle Termine unter www.selbstverwaltetes-zentrum.tk) vorbei. Wenn ihr also findet, dass im Programm was fehlt, dann jammert nicht, sondern sprecht die Leute hinter der Theke oder vom Infoladen an und stellt selbst oder gemeinsam mit uns etwas auf die Beine. Was für die Aktivitäten zutrifft, gilt aber auch für die Finanzierung: DIY – do it yourself. Für Miete, Strom und Telefon zahlen wir monatlich ca. 350 Euro. Dazu kommen etwa 1500 Euro im Jahr für Heizöl. Diese Ausgaben werden immer noch von relativ wenigen Menschen getragen. Deshalb bitten wir euch: spendet oder richtet besser Daueraufträge ein. Was für einzelne oft nur einen kleinen Beitrag an Arbeitskraft oder Geld bedeutet, ist für den Erhalt des Infoladens und des Kulturladens in Selbstverwaltung unerlässlich. Rücklagen sind nun aufgebraucht, d.h. wenn der Ofen demnächst nicht im wortwörtlichen Sinne ausgehen soll, dann werdet jetzt aktiv!"

Adresse:

Die Ganze Bäckerei

Frauentorstraße 34

86152 Augsburg

Links:

48° 22' 33.67" N, 10° 53' 43.85" E