Anthony Lew Shun

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Filmregisseur aus München. Hat zusammen mit Bülent Kullukcu die Theaterstücke Kanakstar, Kanakstar II und der Fremde-ein Würger aus München geschrieben und inszeniert. Sein Film dealerz hat den Starter Film Förderpreis der Stadt München 2001 gewonnen.

Anthony Lew Shun wurde 1971 in München geboren. Nach dem Abitur begann er seine Karriere beim Fernsehen, wo er Reise- und Funsportreportagen drehte, bevor er 1995 sein Filmstudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München begann. Bereits sein erster Kurzfilm „von Söhnen“ gewann mehrere internationale Festivalpreise und wurde für den deutschen Kurzfilmpreis nominiert. Im Hauptstudium beschäftigte sich A. Lew Shun vor allem mit Dramaturgie in der Klasse von Doris Dörrie. 2001 dreht er als Abschlussfilm seinen ersten programmfüllenden Kinofilm, zu dem er auch das Buch schrieb. „dealerz! - die wahre Geschichte vom Aufstieg und Fall eines Münchner Haschischhändlers“ wurde mit dem StarterFilmFörderpreis der Stadt München ausgezeichnet. Seit 1998 produziert und inszeniert Anthony Lew Shun unter dem Label „pengfilm“ Musikvideos, Dokumentar- und Kurzfilme. 2002 produzierte er unabhängig den Spielfilm „chickensalad“. 2004 realisierte er an den Münchner Kammerspielen das Theaterstück „Kanak Star“, zu dem er auch das Buch schrieb.

Zwischen 1992 und 1995 arbeitete er als Redakteur und Producer für die Neue Pallas Film in München und realisierte dort über 50 Reportagen.

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dealerz!

ein Film von Anthony Lew Shun

mit: Jannis Spengler, Jacob Jensen, Victoria Mayer, Hacan Can, Claus B. Wolf, Heiko Raulin, Seyfi Ölmez, Marie Omlin, Chrsitine Prayon, Ozan Duygun, Joel Harmson, Bülendt Kullukcu, Sebastian Bezzel

Peter hat keine Lust mehr auf Jobs, und Uni. Er will das Leben von nun an genießen und das heißt für ihn kiffen und ausschlafen, nur kein Streß und so ... . Peter wird zum Dealer ! Er beschließt seinen Lebensunterhalt von da an mit dem Handel von Haschisch und Marihuana zu bestreiten, und wird schon bald zum Dealer von Schwabing. Doch das Leben eines Dealers ist anstrengender als Peter es vermutet hätte.

... Hasch war mein Leben. Ich habe vom Hasch gelebt, ich habe meine Frau über Hasch kennengelernt, und ich habe wegen Hasch meinen Sohn bekommen. Für die meisten Leute , die ich kenne, bin ich nicht Peter, ich bin der Pusher aus der Schnorrstraße, der Typ, der immer was zu rauchen hat ...

Jury-Begründung für die Starter-Filmpreise der Stadt München 2002

Ein junger Mann, der keinen Bock mehr auf seinen Job hat, der es endlich mal wieder locker haben will. Er hat zwar nicht vor Dealer zu werden, aber wie das so kommt, wenn man selbst kifft und andere Stoff brauchen ...

Anthony Lew Shun erzählt die Geschichte eines Dealers, von seinem Aufstieg bis zu seinem Ausstieg. Und das ganz unaufgeregt und ohne technischen Firlefanz. Er lässt sich auf den Alltag ein, ohne die Wiederholungen, die für diesen typisch sind, zu scheuen und schlägt gerade daraus Kapital für seine Geschichte. Aus der genauen Beobachtung ergibt sich nicht nur eine Milieustudie, es entstehen präzise Porträts, die für eine bestimmte Generation stehen, was sich nicht nur an der Sprache festmacht.Besonders hervorzuheben ist die geglückte Wahl der Schauspieler, bis hin zu den Nebendarstellern, und ihre genaue Führung durch den Regisseur. Die Kamera ist zurückhaltend und lässt damit den Darstellern den nötigen Raum zum Agieren, so dass ein quasi dokumentarischer Eindruck entsteht. Die Entscheidung für Schwarz/Weiß unterstreicht diese Wirkung und sorgt für Konzentration auf die Figuren. Mit Ironie und ohne erhobene Zeigefinger macht der Film klar, dass Dealen auf die Dauer viel anstrengender sein kann als jedes Politikstudium. Dass auch im lockersten Ambiente die Mechanismen von Markt und Konkurrenz wirksam werden. Und dass die Liebe manchmal drastische Entscheidungen erfordert.Ein Film der durch seine Inszenierung besticht und den Zuschauer zwei Stunden lang nicht loslässt.

Jurymitglieder: Urs Aebersold(Author/Regisseur), Jürgen Hebstreit (Filmproduzent), Claudia Kuntz (Drehbuschwerkstatt München), Nanette Wiesener(Theaterleiterin der TRIANON Betriebs GmbH), Bettina Timm(Starter-Filmpreisträgerin 2001), sowie die Mitglieder des Stadtrats Sabine Csampai, Haimo Liebich, Monika Renner, Ursula Sabathil und Walter Zöller.

Muencheneins.de

der junge regisseur anthony lew shun hat im zuge seiner abschlussprüfung an der filmhochschule einen film geschaffen, der unverfälscht - da wirklich geschehen - beschreibt, was viele kennen und doch verleugnen - das "kiffertum" unserer zeit. "dealerz" - das ganz normale leben eines haschisch-händlers.

peter, der hauptdarsteller, hat keine lust mehr auf seine stressigen jobs und beschließt nur noch spass zu haben. das heißt ganz klar: kiffen und bloß nicht arbeiten! mit der zeit findet er auch den weg, um diesem traum nachzueifern - dealen! er versorgt sie alle, und genau deshalb wird auch das auf dauer anstrengend. zu dem verliebt er sich auch noch in julia, die auch nur das gute braune haben möchte. sie ist anders als die anderen mädchen, denn sie findet kiffen geil. die folge: sie werden ein paar und die story nimmt ihren lauf.

die charaktere sind unikate, aber kommen einem doch irgendwie so bekannt vor: der dealer, peter, den man für einen paradestudenten halten könnte. murat, der regelmäßig vorbeischaut, aber doch nur für einen zehner kaufen will. oder die mädels, die so hübsch und unschuldig aussehen, aber mit dem betreten der schwabinger wohnung, die besten kunden werden.

dieser film verharmlost nicht und überbewertet nicht - er zeigt wie es ist und genau deshalb ist er so sehenswert. es ist eben nicht alles hollywood!

bfilm Festival , Berlin 2003

dealerz! muß mit Recht als eine der Entdeckungen des Festivals gefeiert werden. Was Regisseur Anthony Lew Shun in seinem Debutfilm gelungen ist, sucht in der deutschen Kinolandschaft seinesgleichen. So entspannt, so cool, so knallhart konsequent von der ersten bis zur letzten Minute, so locker und klar in der Inszenierung, so präzise und liebevoll mit seinen Figuren, beeindruckend. Dabei ist der Film alles andere, als der Titel vermuten läßt, kein Drogendrama, eher eine ganz normale Geschichte, wie sie überall in Deutschland passiert. Kein Bock aufs Studium, aber immer Lust auf Kiff, warum nicht ein bißchen Geld damit verdienen, alles läuft easy, das Geschäft wächst, der Kundenkreis auch, alles wunderbar. Doch irgendwann wird alles irgendwie stressig, zuviele Kunden, also einfach wieder aufhören, ganz easy. Kein Zeigefinger, kein Crime, keine Moral, einfach nur viel Spaß, sowie es nun mal ist, überall in Deutschland. Nur nicht im Kino, da gibt es für so wahre und lebendige Filme wie DEALERZ! bis jetzt Hausverbot. Wohlgemerkt, bis jetzt!!

Attention! This is not the well known „rise and fall of a drugdealer“, that you´ve seen way to often. This is just the story of a guy who was bored of university, enjoyed to smoke and started to deal for some time, till he got bored again. The „just“ is the compliment for this relaxed and rare masterpiece – this is the bfilm dope 2003!