Zündfunk retten

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Der Zündfunk soll laut eines Telepolis-Berichts vom 11.04. zum Ende des Jahres geschlossen werden. Dafür soll es im digitalen Rundfunk DAB (ca. 900 Hörer) eine Jugendwelle geben.

Wer nicht will, dass das vielgelobte und vielfach preisgekrönte Jugendprogramm des BR nach 30 Jahren auf einer hörerlosen Frequenz verschwindet, der muss jetzt handeln, denn am 27. April soll im Rundfunkrat über das Schicksal der Sendung entschieden werden.

Wer weitere Aktionen zur Unterstützung des Zündfunk planen will, kann am Do 20.4. um 19 Uhr ins Stadtcafe (nähe Marienplatz) in München kommen. Bitte meldet euch vorher bei Patrick an, damit wir einen Tisch reservieren können.

Neu:

Disclaimer: Dies ist eine Aktion von Hörern und Fans des Zündfunks, nicht von Mitarbeitern des Bayerischen Rundfunks.

Vorgeschichte

Der Bayerische Rundfunk war lange der letzte Sender der ARD ohne eigene Jugendwelle. Ende letzten Jahres beschloss man endlich einen eigenen Sender einzurichten. Rainer Tief wurde zum 1. Januar zum neuen Bereichsleiter Bayern 3 - Jugend und Multimedia/Hörfunkdirektion berufen. Seitdem ist der Zündfunk auch nicht mehr organisatorisch Bayern2Radio sondern Tief zugeordnet. BR Intendant Thomas Gruber erklaerte am 26. Januar in einem Interview mit dem Rheinischen Merkur, dass er sich vorstellen könne Bayern4Klassik auf die DAB-Frequenz zu verlegen um der Jugendwelle UKW-Frequenzen zu geben. Nach massiven Protesten des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation und einer klaren Absage des BLM-Präsidenten Wolf-Dieter Ring ruderte Gruber zurück und kündigte Ende März in der Sendung "BR unterwegs" an, dass die Jugendwelle 2007 nur auf DAB senden würde. Dazu würde das Programm "Das Modul" ausgebaut.

Wie man aus dem BR hört wurde Mitarbeitern des Zündfunk drei Optionen vorgeschlagen: Einige könnten zur neuen Jugendwelle mitgehen, einige könnten bei Bayern2Radio bleiben und einige würden gehen müssen. Am 11.4. wurden die Pläne durch einen Telepolis-Bericht bekannt.

Zündfunk retten!

Noch gibt es keine offizielle Entscheidung des Rundfunkrats über die neue Jugendwelle, daher können wir noch handeln:

  • Schreibt an die Programmverantwortlichen im BR, an den Rundfunkrat und an die Presse und fordert:
    • Das erfolgreiche Konzept des Zündfunks soll beibehalten werden
    • Wenn es eine Jugendwelle geben sollte, dann nur mit der gleichen Verbreitung per Antenne
    • Eine Jugendwelle müsste auch mit dem Budget ausgestattet sein, das es erlaubt 18 Stunden am Tag qualitativ hochwertiges Programm zu machen
  • Unterschreibt diese Online-Petition

Adressen

Briefe werden eher beachtet, als E-mails, schreibt daher vor allem echte Briefe (Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 1 -Name- Funktion- 80300 München) - an:

Beispielschreiben

Sehr geehrter Herr Grotzky,

wie ich gestern aus dem Online-Magazin Telepolis erfahren habe, gibt es Ueberlegungen, den Zuendfunk nach 30 Jahren zu zerschlagen und aus dem terrestrischen Programm des BR zu nehmen. Dafuer soll es eine neue Jugendwelle auf DAB geben.

Als Fan des Zuendfunk bitte ich Sie von diesen Plaenen Abstand zu nehmen, denn

  • Aufgrund der wenigen verkauften DAB-Empfaenger wuerden kaum Jugendliche in Bayern das Programm hoeren koennen. Gerade Jugendliche haben meist nicht das Geld sich die noch teueren DAB-Empfaenger (Kosten ab 200 Euro pro Empfaenger) zu leisten. Vor der Umstellung des gesamten analogen Hoerfunkprogramms wuerde also damit ein Grossteil der Hoerer ausgeschlossen werden.
  • Durch die Zerschlagung der Redaktion wuerde das vielgelobte Konzept des Zuendfunks mit seiner Mischung aus preisgekroenten redaktionellen Inhalten und fundierten, journalistischen Musiksendungen sterben.
  • Eine eigene Jugendwelle zu machen, heisst von morgens bis nachts Programm fuer mindestens 120 Stunden zu produzieren. Der Zuendfunk produziert bisher 17,5 Stunden. Daher muss es zwangslaeufig eine Verflachung der Inhalte bedeuten, wenn mit dem gleichen Budget des Zuendfunks ein neues Vollprogramm geschaffen werden soll.

Daher:

  • Lassen Sie bitte den Zuendfunk wie er ist
  • Starten Sie bitte eine Jugendwelle nur dann, wenn eine ausreichende Versorgung per Antenne sichergestellt ist oder warten Sie bis zur allgemeinen Umstellung von analogen auf digitalen Empfang.

Mit besten Gruessen

Formatvorlage

Das Beispielschreiben gibt es auch als Formatvorlage für MS Word und kann natürlich noch mit eigenen Argumenten erweitert werden.

Reaktionen

E-Mail vom Martina Kobriger, Bayerischer Jugendring

E-Mail vom 12.04., 10:45 Uhr:

Sehr geehrter Herr Gruban,

danke für Ihre Mail zum Erhalt des Zündfunk. Wie Sie sicherlich wissen, vertrete ich als Präsidentin des Bayerischen Jugendrings die gesellschaftliche Gruppe Jugend im Rundfunkrat. Öffentlich rechtliche Angebote für junge Menschen liegen mir daher sehr am Herzen. Meiner Vorstellung nach, soll das erfolgreiche Programm des Zündfunks dort integriert werden.

Aus diesem Grund begrüßt der Bayerische Jugendring die geplante Junge Welle sehr. Wir halten aber die geplante Ausstrahlung über DAB wie Sie nicht für sinnvoll und haben bei unserem letzten Hauptausschuss die Ausstrahlung über eine UKW-Frequenz gefordert, will man junge Menschen wirklich flächendeckend erreichen. Die Bedenken, die uns zu diesem Beschluss bewogen haben, haben Sie bereits selbst in ihrer Mail aufgeführt. Sollte dies zunächst nicht möglich sein, muss der Zündfunk in der jetzigen Form weiter bestehen bleiben, so die Forderung unseres Hauptausschusses. Den gesamten Beschluss hänge ich Ihnen an.

Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich für ein umfassendes öffentlich-rechtliches Angebot für junge Menschen über eine UKW-Welle einsetzen werde, das aus meiner Sicht ohne den Zündfunk nicht denkbar ist.

Herzliche Grüße

Martina Kobriger

Anhang:

Presse und Blogs

Quellen

Im Vorfeld des Telepolis-Artikels ist bereits einiges zum Thema erschienen - eine lose Sammlung:

Banner zum Verlinken auf http://www.zuendfunk-retten.de - weitere bitte ergänzen.

zuendfunk-bleibt.jpg

Badge von Hias Schaschko, ab Ostern zu beziehen im Optimal.

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