Zündfunk: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Das Szenemagazin in Bayern 2 Radio, gestartet 1974.  
Das Szenemagazin in Bayern2Radio, gestartet 1974.  


Der Zündfunk unterstützt [[sub-bavaria]] mit [[sub-bavaria im Zündfunk]]
Der Zündfunk unterstützt [[sub-bavaria]] mit [[sub-bavaria im Zündfunk]]

Version vom 25. Juli 2005, 06:09 Uhr

Das Szenemagazin in Bayern2Radio, gestartet 1974.

Der Zündfunk unterstützt sub-bavaria mit sub-bavaria im Zündfunk

Sendezeiten:

  • Montag bis Freitag 19-20:30 Uhr
  • Samstag 19:03-20:00 Uhr
  • Zündfunk Nachtmix täglich 23:05 bis 24:00 Uhr
  • Zündfunk Feedback Samstag 22:03-23:00 Uhr
  • Zündfunk Generator Sonntag 22:03-23:00 Uhr

Geschichte des Zündfunk

Am 2. Januar 1974 funkte das Jugendprogramm auf Bayern 2 (heute Bayern2Radio) zum ersten Mal unter dem Sendungstitel „Zündfunk“ ins Leben junger Menschen zwischen Mittenwald und Mellrichstadt, zwischen Schwabing und Schwabmünchen. Die Geschichte des Jugendfunks reicht noch viel länger zurück - 1956 wird zum ersten Mal ein „Magazin für junge Leute“ ausgestrahlt.

History Repeating. Vom „Jugendfunk“ zu einem modernen Zielgruppenprogramm weiterentwickelt, steht der Zündfunk für Themen, die dem Lebensgefühl der Hörerinnen und Hörer entsprechen. Als junges Szenemagazin, als Programm von jungen Leuten für junge Leute, ist der Zündfunk über all die Jahre unabhängig, kritisch und unbequem geblieben. Oft hat er provoziert, mitunter auch Politiker und Staatsgewalt, etwa in Sendungen über die sogenannten Haidhausener Krawalle, Wackersdorf oder die ehemalige DDR, deren Alltag jenseits von Todesstreifen und Mauer jungen Menschen nähergebracht werden sollte. Eine „DDR-freundliche“ Berichterstattung war damals offenbar ein Politikum. Zündfunkgeschichte – das sind drei Jahrzehnte Pop-, Politik- und Gesellschaftsgeschichte, vom Deutschen Herbst 1977 über die Anti-AKW-Proteste bis hin zu Mauerfall und Wiederaufleben des Rechtsextremismus in den frühen 90ern.

In den 80ern sieht sich der Zündfunk mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert. Die Privaten drängen auf den Markt. Der Zündfunk positioniert sich auf dem immer härter umkämpften Radiomarkt als Alternative zu Hitsendungen für junge Hörer in anderen Programmen und neben Bayern 3, dem erfolgreichen Mainstream-Angebot des Bayerischen Rundfunks. Seismograph des Neuen, startet der Zündfunk das erste Computermagazin im Hörfunk und spürt popkulturelle Entwicklungen auf. Der erste Internet-Auftritt eines BR-Radioangebotes geht als Zündfunkhomepage online, die erste Technosendung bundesweit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in den 90ern läuft im Zündfunk. Er bietet regionalen und überregionalen deutschen Musikproduktionen eine Plattform im Hörfunk und bei zahlreichen Konzertveranstaltungen. Der Zündfunk fördert den bayerischen Musiker-Nachwuchs – neben Konzerten und der On-air-Präsenz auch mit Demo-Cassetten-Tests (später im MP3-Format) oder den drei CDs „Unter Unserem Himmel“, auf denen sich Bayerns Popnachwuchs versammelt. Die ”Hamburger-Gitarren-Schule“ greift hier schon früh in die Saiten. Deutschsprachige Rapper sind im Zündfunk zu Gast, bevor sie auf großen Open-Air-Festivals auftreten. Internationale Club- und Streetculture wie der US-Hip-Hop der 80er- und 90er-Jahre, die Rückkehr der Rockmusik im Stil der 60‘s und 70‘s im neuen Jahrhundert – im Zündfunk waren und sind die regionalen ebenso wie die weltweiten urbanen Trends zuerst zu hören. Der Zündfunk wurde für seine innovative Berichterstattung vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Robert-Geissendörfer-Preis der Evangelischen Kirche, dem RIAS Award, dem Axel Springer-Preis für junge Journalisten, dem New York Radio Festival Award in Silber und Gold, dem Glashauspreis der IG Medien und last but not least mit dem Bayerischen Rockpreis Pick Up 2003.

30 Jahre Zündfunk – eng damit verbunden sind seit Beginn die Köpfe, die das Programm gestaltet haben. Der Zündfunk war immer auch Talentschmiede, Namen wie die ARD-Talkerin Sandra Maischberger, Lotto-Fee Franziska Reichenbacher oder die heutige Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg, Dagmar Reim, haben hier Radioluft geschnuppert. Daneben hat eine ganze Generation von Schriftstellern, Dramaturgen oder Filmemachern ihre ersten Medienerfahrungen im Zündfunk gesammelt. Max Goldt, Rainald Goetz, Friedrich Arni, Romuald Karmakar, Herbert Achternbusch, Elfriede Jelinek haben hier gelesen und getalkt, als sie noch kaum einer kannte.

Quelle: Pressemitteilung 30 Jahre Zündunk http://www.br-online.de/inhalt/wir_ueber_uns/pressestelle/aktuelles/2004/00855


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