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Der Namen der Epheser rührt vom Code der von Adam Weishaupt gegründeten Illuminaten für "Ingolstadt" her und kann auf acht verschiedene Weisen richtig geschrieben werden: Bekannt sind neben "Die Epheser", "Die! F.S.R.", "ÄphÄsr" und "E-Phaser". Seit 2000 fanden unter anderem Aufnahmen und Auftritte unter den Namen Epheser Light Orchestra, Epheser TNG (The Next Generation) und FSR/AO (Aufbau-Organisation) statt.


Das diskordianische Musikprojekt "Die Epheser" wurde Anfang 1986 in Straubing von König Midas und H. "P" Liedtke gegründet. Die Musik der Epheser ist gekennzeichnet durch Free Jazz-, Musique concrète-, und Geri Reig- Einflüsse.
Das diskordianische Musikprojekt "Die Epheser" wurde Anfang 1986 in Straubing von König Midas und H. "P" Liedtke gegründet. Die Musik der Epheser ist gekennzeichnet durch Free Jazz-, Musique concrète-, und Geri Reig- Einflüsse.
Der Namen der Epheser rührt vom Code der von Adam Weishaupt gegründeten Illuminaten für "Ingolstadt" her und kann auf acht verschiedene Weisen richtig geschrieben werden: Bekannt sind neben "Die Epheser", "Die! F.S.R.", "ÄphÄsr" und "E-Phaser". Seit 2000 fanden unter anderem Aufnahmen und Auftritte unter den Namen Epheser Light Orchestra, Epheser TNG (The Next Generation) und FSR/AO (Aufbau-Organisation) statt.


Viele Epheser-Stücke stehen unter einer Open Music Lizenz. In der Frühzeit wurden hauptsächlich religiöse Traditionals mit einem Commodore C64, einer Blockflöte und diversen Geräuschquellen gecovert. 1989 unternahmen Die Epheser mit den im Moloko Plus-Studio aufgenommenen Stücken "Enrico" und "Caruso" erstmals Ausflüge in Bereiche der Neuen Musik. Das Punker-Magazin Zap urteilte über das im gleichen Jahr erschienene Album die Musik der Epheser sei "ein Verbrechen!".
Viele Epheser-Stücke stehen unter einer Open Music Lizenz. In der Frühzeit wurden hauptsächlich religiöse Traditionals mit einem Commodore C64, einer Blockflöte und diversen Geräuschquellen gecovert. 1989 unternahmen Die Epheser mit den im Moloko Plus-Studio aufgenommenen Stücken "Enrico" und "Caruso" erstmals Ausflüge in Bereiche der Neuen Musik. Das Punker-Magazin Zap urteilte über das im gleichen Jahr erschienene Album die Musik der Epheser sei "ein Verbrechen!".

Version vom 12. September 2007, 15:47 Uhr

Zusatzzahl

Punkband von Roderich Fabian, Sigi Hetzke und Kaspar 1980-83 in München.

Sounds befand über die LP "Mehr Mut zum Zufall":

"Zusatzzahl aus München die unter dem Motto 'Verjodel Deine Jugend' antreten, wissen wenigstens noch wie man 'nen anständigen Song zimmert. Musikalisch gratwandern sie zwischen Pogo und Funk, teilweise mit durchaus hörbarem Erfolg, doch bei den 08/15-Depri-Texten wird einem der Genuß schnell wieder verleidet. Die Sache mit dem Jodeln sollten sie sich doch mal ernsthaft überlegen."

(Link: Jodeln)

Das Original Leberkas Duo

Lieder wie "Mei schmeckt mir des Bier" oder "Am liabstn tua i nix" zeigen die dramaturgisch-literarische Proposition der Gruppe, komplexe Daseinsinhalte sprachgewandt in idiosynkratische Strukturen zu transferieren. Die je zwei langhaarigen, schönen und zwei kurzhalsigen, verlebten Musiker bieten eine explosive Mischung verschiedener Stilrichtungen, prägnant gespielt mit obskuren Musikinstrumenten wie der Nasenorgel (weltweit nur 3 Exemplare bekannt). Daraus wurde ein Stil, den die Gruppe als bayrischen Folklore-Trash mit Freejazz- und Grindcore-Elementen beschreibt.

(Link: Mei schmeckt mir des Bier)

Münchner Bierkrawalle

Als im Mai 1844 der Bierpreis erhöht werden sollten von sechs auf sechseinhalb Kreuzer – entspricht etwa einer Erhöhung von neun auf zehn Cent pro Maß –, stürmten Soldaten und Bürger die Brauhäuser und das Reiterregiment des herbeigerufenen Militärs verweigerte sogar den Befehl: 2 Tote, über 100 Verletze und fast 150 Festnahmen.

Schwabinger Krawalle

Berliner lächeln ja gerne müde über München, weil es in München angeblich nie gewalttätige Aufstände "von unten" gab. Von vielen übersehen wird aber, dass es 1962 sehr wohl in München "Kreuzberger Verhältnisse" gab, also lange vor 1968.

Angefangen hatten die Unruhen in der Nähe der Ludwig-Maximillian-Universität, aufgrund eines sehr unangemessenen Einsatzes der Münchener Polizei gegen vier Straßenmusiker.

Nachdem sich etliche StudentInnen, SchwabingerInnen und Jugendliche der Polizei widersetzten und diese Schikane nicht hinnehmen wollten, eskalierte die Situation und immer mehr Jugendliche kamen nach Schwabing und lieferten sich in der Feilitzschstraße an der Münchener Freiheit eine viertägige Straßenschlacht mit der Polizei.

Der junge Münchener Schläger (und zu dieser Zeit noch absolut unpolitische) Andreas Baader war damals auch dabei. Erst nach vier Tagen konnte die Polizei die Randale stoppen.

Andreas Baader

RAF-Terrorist, der seine Jugend in München verrbachte und bei den Schwabinger Krawallen mitmachte.

Charakterisierung

Benno: "Münchener Pöbel. Andreas Baader hat mehrere Jahre seiner kleinkriminellen Jugend in München verbracht, wo er gerne ab und zu ein paar Leute verprügelte.

Seiner Leidenschaft für Macho-Gepose und Gangster-Gehabe (wäre Andreas Baader heute 2Pac-Fan?) ging dieser auch später in der Roten Arme Fraktion nach, was nicht über sein teils sehr primatenhaftes Verhalten hinwegtäuschen soll.

Was Ulrike Meinhof im Kopf hatte, hatte Baader in seinem Schwanz. Mit linksradikaler politischer Theorie hatte das meistens leider recht wenig zu tun, wenn er darüber sinnierte, dass schießen und ficken das selbe sei, oder feststellte, dass ihm seine MitstreiterInnen mit ihren bürgerlichen Fotzenproblemen auf den Sack gehen.


Freizeit 81

Gruppe gegründet Anfang der 80er um Kampf, Kunst, Punk und Politik zu verschmelzen. Nach dem Molotow-Anschlag auf eine Bank in der Fürstenrieder Strasse 1981 werden 17 Wohnungen durchsucht und Mitglieder verhaftet, so auch Andrea Wolf. Auch Florian Süßmayr war Mitglied der Gruppe.


Pillenbibis

In ihrem München-Artikel für Sounds 08/1982 stellten Richard L. Wagner und Ian Moorse fest, dass die herkömmlichen Kategorien der damaligen Jugendkulturen für München nicht zu greifen schienen und schufen die neuen Kategorien der weiblichen Pillenbibis oder kurz Bibis und der männlichen Sartres. Die Bibis waren kleine fast identisch aussehende und ähnlich gekleidete Mädchen "mit starker Neigung zu grellen Farben auf den feisten Teeniekörpern, die schon früh ebenso zur Entwicklung geschlechtsspezifischer Merkmale neigen wie zum heftigen seelischen Wechsel von depressiver Walkmanautarkie und euphorisierter Gruppenbildung an sonnenüberfluteten Plätzen". Die körperliche und seelische Ähnlichkeit erklärten sich Wagner und Moore mit genetischen Defekten der Mütter aufgrund ihres jahrelangen Antibabypillengebrauchs.

Sartres

Die Sartres waren eine Art Neo-Existentialisten mit Schwarzen Anzügen und Saxophonen, die im Keller des Mietshauses wohnten, das dem Vater gehört.

Link Söhne

Ian Moorse

Ian Moorse ist ein Münchner Schauspieler, Musiker, Autor und Kurator. Er schrieb u.a. für Sounds und ELASTE und war zeitweiliges Mitglied bei Lorenz Lorenz. Dort wurde er im Bandinfo wie folgt beschrieben:

"Ian Moorse, diesmal als Schlagzeuger, bekannt durch Filme wie Der Fan und Brennende Langeweile , ist der Erfinder des Über-die-Schulter-Pulloverknotes. Während alle anderen sich den Pullover noch freakig um die Hüfte banden, schlang er ihn lässig um die Brust". L.L.

Außerdem war Moorse Schlagzeuger bei Mauvais Temps und Gorilla Aktiv mit Nick Deinhardt und Tommi Eckart -jetzt "2raumwohnung".

Ian Moorse war in Anfang der 2000er einer der Kuratoren des Musterraums.

Ian ist Sohn von George und Barbara Moorse und Bruder von Kiki Moorse.

George Moorse

Münchner Filmemacher, der 1936 in New York geboren wurde und 1999 in Köln starb. Seit Anfang der 60er lebte er in München. Seine Filmkomödien "Kuckucksjahre" und "Der Griller" zeigten Schwabing in den revolutionären Studentenjahren, ebenso wie "Liebe und so weiter". Später schrieb er 186 Drehbücher für die Lindenstraße, bei der er bis zu seinem Tod Regie führte. In Gedenken an George Moorse wurde das Eiscafé in der Serie Lindenstraße Café Moorse benannt.

Aus der Ehe mit Barbara Moorse stammen die Kinder Ian Moorse und Kiki Moorse. Sein Onkel David Greenglass war Hauptzeuge im Prozess gegen dessen Schwester Ethel Rosenberg und ihren Mann Julius, die beide daraufhin hingerichtet wurden. Alle drei waren Anfang der 50er als Kommunisten in USA wegen der Weitergabe von Atombombomben-Geheimnissen angeklagt.

Woidboyz

Vier Medientechnik-Studenten der FH Deggendorf, zwischen 23 und 27 Jahre alt, produzieren Kurzfilme und zeigen diese übers Internet.

"Der Bayrische Wald. Unendliche Langeweile! - schauts eich den hoaßn scheiß o!"

Shelter People

1973 gründete Lou Berzl die erste Landkommune im Bayerischen Wald. Zusammen mit ein paar Gleichgesinnten mietete er einen alten Bauernhof, ernährte sich makrobiotisch, probierte Fliegenpilze und baute im Garten Gras an. Was damals noch nicht verboten war.

Lou Berzl: "Die Räumlichkeiten waren beschränkt; wir hatten letztendlich 5 Zimmer, eine Küche; wir hatten kein Bad, sondern haben auf der Wiese geduscht, alles war ein bisserl provisorisch, aber das hat uns nicht gestört. Es sind dann irgendwann die ersten Amerikaner bei uns aufgetaucht; die waren aus Kalifornien und auf dem Weg nach Indien, denen ist der Bus zusammengebrochen, und dann kamen sie zu uns. Das war die Hog Farm Community, die man aus Woodstock kennt, Wavy Gravy, und Ken Kesey, diese ganzen Leute waren eine ganze Zeitlang bei uns zu Besuch." Ken Kesey: literarisches Idol der Hippie-Generation und Autor von "Einer flog übers Kuckucksnest". Lou Berzl: "Das war für mich ein Schlüsselerlebnis, da saß ich mit offenem Mund vor dem Fernseher. Sowas hatte man in Deutschland noch nicht gesehen. Diese Musik war das gemeinsame Bindeglied. Diese Grateful-Dead-Gemeinde – der Bayerische Wald hatte merkwürdiger Weise immer schon eine große Grateful-Dead-Fangemeinde. Ich glaube, dass die Leute vom Land einen besseren Draht zu dieser Hippie-Geschichte in Amerika hatten."

Seestadl

Der Seestadl war eine legendäre Diskothek im kleinen Kurort Waging am See, die 1968 eröffnet wurde und sich schnell zum Treffpunkt von jungen Leuten weit über Waging hinaus entwickelte. Nicht einmal im 30 Kilometer entfernten Salzburg gab es etwas Vergleichbares. Durch die grosse Zahl von Touristen, die im Sommer am Waginger See campten, war das Publikum für diese ländliche Gegend geradezu international.

Mit einigen Jahren Verzögerung schlug hier die Rock-Revolution ein, dann aber war der Seestadl musikalisch immer am Puls der Zeit.

Vielleicht auch wegen des Seestadls entwickelte sich rund um den Waginger See eine lebendige, alternative Sub-Kultur, es gab zahlreiche Bauernhof-WGs, z.B. in Brandhofen bei Petting (hier ist ein Embryo-Konzert aus dieser Zeit überliefert).

Anfang der 1980er wurde der Seestadl trotz einer Demonstration vor dem Haus des Bürgermeisters Heigermoser geschlossen. Der Seestadl galt als ausgemachte "Drogenhöhle" (Waging war angeblich drittgrösster Umschlagplatz in Europa - nach Rotterdam und Hamburg!) und war dem konservativen und lang regierenden Bürgermeister ein Dorn im Auge. Von eben diesem Bürgermeister gibt es übrigens ein Zündfunk-Interview aus den späten 1980er Jahren, wo er auf die Klage Jugendlicher, dass es keine Übungsmöglichkeiten für ihre Band gebe, sinngemäss erwidert: "Wir haben doch alles für die Jugend: Trachtenverein, Blaskapelle und Fussballverein..."

(Link: Drogen)

Otto Groß

Kosmiker

Gruppe von Ludwig Klages, Alfred Schuler, Stefan George und Karl Wolfskehl, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine Renaissance des Heidentums verbreiten wollten. Sie hatten einen Hang zu Okkultismus und Mystizismus und wollten von "Belanglosen" zu "Enormen" werden. Klages und Schuler verfielen aber in einen radikalen Antisemitismus, erklärten dem Juden Wolfskehl "den Krieg" und lösten damit die Gruppe auf. Franziska zu Reventlow portraitiert den Kreis der Kosmiker in ihrem Roman "Herrn Dames Aufzeichnungen" (1911).

Adam Weishaupt

Der aktive Jura-Professor Adam Weishaupt gründete am 1. Mai 1776 in Ingolstadt die "Gesellschaft der Perfectibilisten", später bekannt als "Orden der Illuminaten". Erklärtes Ziel der Geheimgesellschaft war die Verbreitung aufklärerischen Gedankenguts.

"Wer also allgemeine Aufklärung verbreitet, verschafft zugleich eben dadurch allgemeine wechselseitige Sicherheit, und allgemeine Aufklärung und Sicherheit machen Fürsten und Staaten entbehrlich. Oder wozu braucht man sie sodann?“ (Adam Weishaupt)

Am 22. Juni 1784 wurde der Illuminatenorden in Bayern zusammen mit anderen Geheimgesellschaften von Kurfürst Karl Theodor verboten. Adam Weishaupt verlor seine Professorenstelle und floh nach Gotha, wo er zahlreiche Schriften über die Illuminaten verfaßte.

Seit dem Verbot ranken sich unzählige Verschwörungstheorien um die Illuminaten.

Epheser

Der Namen der Epheser rührt vom Code der von Adam Weishaupt gegründeten Illuminaten für "Ingolstadt" her und kann auf acht verschiedene Weisen richtig geschrieben werden: Bekannt sind neben "Die Epheser", "Die! F.S.R.", "ÄphÄsr" und "E-Phaser". Seit 2000 fanden unter anderem Aufnahmen und Auftritte unter den Namen Epheser Light Orchestra, Epheser TNG (The Next Generation) und FSR/AO (Aufbau-Organisation) statt.

Das diskordianische Musikprojekt "Die Epheser" wurde Anfang 1986 in Straubing von König Midas und H. "P" Liedtke gegründet. Die Musik der Epheser ist gekennzeichnet durch Free Jazz-, Musique concrète-, und Geri Reig- Einflüsse.

Viele Epheser-Stücke stehen unter einer Open Music Lizenz. In der Frühzeit wurden hauptsächlich religiöse Traditionals mit einem Commodore C64, einer Blockflöte und diversen Geräuschquellen gecovert. 1989 unternahmen Die Epheser mit den im Moloko Plus-Studio aufgenommenen Stücken "Enrico" und "Caruso" erstmals Ausflüge in Bereiche der Neuen Musik. Das Punker-Magazin Zap urteilte über das im gleichen Jahr erschienene Album die Musik der Epheser sei "ein Verbrechen!".

Die Epheser traten nur etwa einmal im Jahr auf. Im Rockhaus Schwindkirchen erhielt die gesamte Band nach einem Auftritt 1987 Hausverbot nachdem N. Senada mit der Gitarre ein Loch in den Bühnenboden geschlagen hatte. 1989 waren sie auf dem Dekahektöliterbierfestival zu sehen. Bei der Bücherverbrennung von Kunst ohne weiteres 1991 spielten die Epheser zusammen mit der Altöttinger Black-Metal-Band Rabbi Satan, 1996 im Münchner Backstage im Vorprogramm von Superberti und 1997 in der Broadway Baby Radio Show. Nachdem DJs wie Mooner, Albert Pöschl und Ralf Summer das Breakbeat-Stück "a las barricadas" entdeckten wurden Die Epheser seit 2002 einem größeren Publikum bekannt.

(Link:Pseudonyme)

Iwan Bobgeldow

Iwan Bobgeldow, der Alleinunterhalter,

  • der stets einen albernen Wikingerhelm aus Plastik trug,
  • Witze ohne Pointen erzählte und fließend Dänisch sprach,
  • behauptet aus der linken oberen Ukraine zu stammen und
  • als erster Alleinunterhalter im Weltraum gewesen zu sein,
  • unter dem Pseudonym "Mutter Theresa" in Indien Straßenkabarett gemacht zu haben
  • und seinen "goldenen Witz" ("Neulich war ich beim Schneider um mir einen Maßanzug anfertigen zu lassen - das haben wir dann aber gelassen, weil die Krüge immer kaputtgegangen sind") vom Star-Gagwriter Rudi Carell auf den Leib geschrieben bekommen zu haben.

Fest steht, dass er mit seiner Begleitband Die Fliegenden Süßen Senfs in den frühen Neunziger Jahren des vorigen Jahrtausends im Landsberger Raum seine goldenen Erfolge feiern konnte.

(Link:Landsberg)

Johnny Cash

Weltberühmter Musiker, der seine musikalische Karriere bei den Landsberg Barbarians begann als er bei Landsberg am Lech als Funker stationiert war. Diese Aufnahmen wurden bei Trikont veröffentlicht.

(Link:Berühmte Leute)

Blow up

Das "Blow up" war ein Veranstaltungsort am Elisabethplatz in München (heute befindet sich dort das "Theater der Jugend").

Jimmy Hendrix hatte dort einen seiner ersten Live-Auftritte in Deutschland, Pink Floyd spielten hier im November 1968.

Im Mai 1970 veranstalteten die Krautrocker Can im "Blow up" mit ihrem gerade erst auf der Leopoldstrasse aufgegabelten neuen Sänger Damo Suzuki (einem japanischen Strassenmusiker, der sich das Geld für die Rückreise verdienen wollte) eine ihrer chaotischten und - laut Bandgeschichte - "bemerkenstwertesten" Performances.

Neben Konzerten gab es Multimedia-Discos, Filmvorführungen, man konnte Flippern...

Der Name des Clubs geht wohl auf Michelangelo Antonionis Film "Blow up" (1966) zurück.

(Link:Schwabing/Film)

Klaus Lemke

Regisseur der Münchner Gruppe, der seit Mitte der 60er seinen eigenwilligen Filmstil durchzieht und ein unterhaltsamer Erzähler ist. Er entdeckte Dolly Dollar, Cleo Kretschmar und Wolfgang Viereck und wurde durch seinen Film "Rocker" (1972) zum Helden der Hamburger Rocker-Szene. Seine Filme portraitieren vor allem Aussenseiter. Geboren wurde er 1940, er galt als der "König von Schwabing".

In München drehte er in den 60ern Kurzfilme (alle ca. 10 Min.) wie:

  • Kleine Front (1965, mit Werner Enke als Belmondo)
  • Drei (1966)
  • Flipper (1966)
  • Duell (1966)
  • Henker Tom (1966, mit Werner Enke) - Der Titel ist eine Anspielung auf Rudolf Thomes (Toms) Henker-Fahrstil

Sein erster Spielfilm "48 Stunden bis Acapulco" (1967, Buch: Max Zihlmann) wurde vom Kölner Stadtanzeiger als "ein Schwabinger Traum von einem Action-Film" bezeichnet. Um 5 Uhr entstand die Idee, um 11 Uhr hatten sie einen Münchner Gastronomen als Produzenten. Rainer Werner Fassbinder bezeichnete ihn 1981 als seinen wichtigsten Einfluß.

In "Brandstifter" (1968) portraitiert er den ersten Brandanschlag der RAF. Andreas Baader kannte er, jedoch sagte er in einem später Interview, dass er die RAF-Leute nicht mochte, weil sie Dialekt sprachen.

2000 drehte er "Die Leopoldstraße kills me" - eine Dokumentation über die Straße, an der er seit vielen Jahren wohnt.


Jean-Marie Straub

Filmregisseur, geboren 1933 in Metz. Wächst im besetzten Frankreich auf. Studiert in Strasbourg und Nancy. Arbeitet in Paris mit Regisseuren wie Abel Gance und Jean Renoir, ist an der Gründung eines Filmclubs beteiligt, wo er Jacques Rivette und Robert Bresson kennenlernt.

Während des Algerienkrieges, 1958, flieht er zusammen mit seiner Frau Danièle Huillet vor seiner Einberufung nach München. Seit Mitte der 60er drehen sie zusammen mehr als 20 Filme, die meist auf literarischen oder musikalischen Vorlagen basieren.

In und um München entstand 1968 der Kurzfilm "Der Bräutigam, die Komödiantin und der Zuhälter". Straub inszenierte am Münchner Action Theater, auf Einladung von Rainer Werner Fassbinder, das Theaterstück "Krankheit der Jugend" von Ferdinand Bruckner, stark gekürzt. Diese Inszenierung führt er in seinem Film weiter. Eine hoffnungslose Geschichte um Prostitution und Kunst. Am Anfang eine lange Kamerafahrt, die den Autostrich auf der Landsberger Straße zeigt. Dann zwei Frauen, die auf einer Theaterbühne sitzen. Eine Dreiecksgeschichte, wie der Titel schon verrät. "Fassbinder ist auf der Leinwand und spielt den Zuhälter der beiden Frauen, danach verlassen wir das kleine Theater. In München, bei Nacht, in Schwarzweiß wird ein Mann von Fassbinder verfolgt, ein Schwarzer, es gelingt ihm zu entkommen. ..." (Philippe Garrel)

Fassbinder war von Straub beeindruckt, und die Zusammenarbeit reichte bis in Fassbinders eigenen Film "Liebe - kälter als der Tod" (1969) - der enthält eine Fahrt durch die Landsberger Straße, die von Jean-Marie Straub zur Verfügung gestellt wurde. Straubs Aufenthalt in München, wo er am Stachus über einem Kino wohnte, beeinflusste auch die Münchner Gruppe.


Die Nachtigall von Ramersdorf

Künstlernamen des Münchner Schauspielers Friedrich Steinhauer, der wahlweise als Original, Tunte oder Freak bezeichnet wurde. Mit Georg Ringsgwandl trat er 1980 auf, bekannt wurde er durch dutzende von Nebenrollen, vor allem in den Filmen von Rosa von Praunheim. In dem Hörspiel "Die Nachtigall" versucht Rosa von Praunheim 1986 ein Portrait. Er lebt seit einigen Jahren in Berlin und singt jetzt dort in Kneipen.

"Die Nachtigall von Ramersdorf war ein trauriger tuntiger Kneipen-Schlagersänger, den sich die Schwabinger Schickeria Anfang der achtziger Jahre als eine Art Maskottchen hielt. Ein kleiner schmächtiger Mann mit Zarah Leander Attitüden. Ich hatte immer ein offenes Ohr und Herz für ihn. Er hatte aber auch wirklich schöne Geschichten zu erzählen, zum Beispiel von seinen Aufnahmen für die Bettwurst von Rosa von Praunheim in Berlin." (Tommy Schmidt)

(Link:Münchner in Berlin)

Bankleer

Karin Kasböck und Christoph Leitner arbeiten seit 1999 unter dem Namen BANKLEER.

Mittels partizipatorischer Performances, dokufiktionaler Videos und Techniken des Expanded Cinema erzeugen sie bühnenhafte Installationen. Ausgangspunkt ihrer Projekte sind gesellschaftliche Prozesse – beispielsweise die alle Lebensbereiche durchdringende Ökonomie – von denen die beiden Künstlerlnnen direkt betroffen sind. BANKLEER bewegen sich im öffentlichem Raum (Arbeitsamt, Zoo, Turnhalle, Straße) sowie in Kunstinstitutionen und verschränken Aktivismus mit Kunstaktion. Sie fordern den Dialog mit dem Publikum und verwenden Spielsituationen, um aktuell geführte Diskurse erfahrbar zu machen. Die Berliner Künstler präsentierten seit ihrer Labelgründung in über 25 nationalen wie internationalen Ausstellungen von Berlin bis nach Bombay performative Videokunst.


Mühle Isen

(Rote) Mühle Isen

Von 1972 bis Herbst 1977 selbstorganisierter Treffpunkt mit Partyraum und Raum mit Tischtennisplatte im 1. Stock in der stillgelegten Niedermühle in Isen, Obb.

Wurde von Schülern, Studenten und Lehrlingen aus dem Erding/Isener Raum gemeinsam angemietet (von der damals noch lebenden Müllerin Frau Maria Paumer) u.a. als Ersatz für das verlorenen gegangene Haus des Oberdinger Kollektivs in Oberding/Erding.

Gemeinsame Freizeitgestaltung, politische Schulung (Vietnam-Ausschuss Mühle), sportliche Aktivitäten ("Roter Stern Mühle"), wöchentlich Partys, Organisation der mehrtätigen sog. Pfingstfeste, punktuelle Zusammenarbeit mit den Jugendzentren Wasserburg und Dorfen, Entstehung der Resi Schmelz Combo.

Bild, Ton und Textdokumente sind vorhanden (Hans Prockl).

(Link:Veranstaltungsorte)

Schwarzer Hahn

Im März 1975 vom Wirte-Trio Franz 'Schwuppo' Schmid, Walter 'Kelly' Baumann und Karin 'd'Frau Karin' Schmid eröffnete Landshuter "Szene"-Kneipe, in der bei bestimmten (turnusmäßig wechselnden) Schankwirten ausschließlich Free Jazz gespielt wird. Wirt Kelly Baumann, letztes Relikt der Gründerjahre-Urbesetzung, begründet dies gerne damit, dass sich in den 1970ern abwechselnd Doors- und Black-Sabbath-Fans beschwerten, wenn Musik von der Konkurrenz gespielt wurde und er eines Tages beschloss, nur noch Musik zu spielen, bei der sich alle Gäste beschweren. "Des wissn die meisten gar ned", ist aber ein nettes Anekdoterl. Wem's vom Jazz-Gebläse zuviel wird, der kann sich sein Glas schnappen und im Programmkino Kinoptikum gleich nebenan entspannen. Gäste von auswärts und heimkehrende Exil-Landshuter zeigen sich regelmäßig bass erstaunt über die 'Innenarchitektur', die sich als Zeitfenster der 70er Jahre seit 30 Jahren nahezu unverändert rudimental handgezimmert präsentiert. Die Exponate reichen vom derb schweinsledernen Dreisitzer bis zur neo-finnischen Saunabank, der Nebenraum präsentiert sich im angesagten Retro-Chic mit aseptischen, an ALNO-Küchen gemahnenden Wandverkleidungen. Nicht versäumen sollte man -immer der Nase nach- einen Abstecher in die Toiletten-Installation, die gemeinhin als olfaktorisches Schmankerl gilt und als Graffiti-Gesamtkunstwerk weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist. Zu dieser Höhlenexkursion empfiehlt es sich, sicherheitshalber eine Taschenlampe mitzuführen. Der Schwarze Hahn wird der Überlieferung nach von manchen Stammgästen auch gerne als "Prallhalla" bezeichnet, unter Bierkennern dagegen als "Helmraiser" und "Nightmare on Helm Street".


Minimum

Legendäre Szene-Kneipe (ca. 1978-81) um das wohl skurrilste Wirtspaar, das Landshut seit 1945 zu bieten hatte: Sylvia Kreutzer (die boarische Joan Baaz mit JazzClub-Vergangenheit, schön schrill, aber charming und immer 110% gut drauf) und Klausi Struckmann, der altersweise, pittoreske Bremer Establishment-Aussteiger, Naturstein- und Fliegenpilzexperte mit dem ziemlich exakten Look des "Gentle Giant", dem Cover-Troll der gleichnamigen Classic-Rock-Band.

Für Stammgäste unvergessen auch die nicht seltenen After-Show-Parties in der Kneipe und der darüberliegenden Wirtswohnung sowie geniale Wochenendparties auf dem heimatlichen alten Bauernhof in Hohenpolding. Die Musik war (Zitat HardRock-Papst Fritz Huhn): "Oa Schdück guad, oa Schdück Dschääs, oa Schdück guad, oa..." - und somit eine höchst willkommene Abwechslung zur dogmatischen "Schwarzer Hahn"-Jazz-Doktrin. Auch das Publikum war hier mindestens genauso bunt wie seine Wirtsleute - es sei hier stellvertretend nur an "Hasimandi" (Bad Dölz!) erinnert. Leider hörten Klaus und Sylvia auf, als es am Schönsten war - und was besseres kam leider nicht mehr nach...

(Link:LA)

Die Original Lustigen Kaaskrainer

Landshuter Spaß-Combo. Sie machten sich zum Ziel in kurzer Zeit so viele Hits wie möglich nachzuspielen, allerdings immer den gleichen Text zu verwenden. Aber nicht irgendeinen, sondern den Text des Naabtal-Duo Klassikers "Patrona Bavariae". Die äußerst seltenen Auftritte waren bestimmt von Alkoholexzessen und wirren Verkleidungen. Leider wurde die Dreimann-Band (Elektr. Schlagzeug, Gitarre, Akkordeon) alsbald wieder aufgelöst.

(Link:Kaaskrainer-Senf)

Die Fliegenden Süßen Senfs

"Die Fliegenden Süßen Senfs" waren die Begleitband des ukrainischen Alleinunterhalters Iwan Bobgeldow. Mit einer Mischung von dadaistisch anmutender Punklyrik und Radiopsychorock`n`Rollaplasma konnte man sich um 1990 in Landsberg am Lech wenig Freunde machen.

Thomas Glatz, Peter Friede, Prof. Dr. Sven Völpel, Martin Riedlberger, Robert „Sam Stoned“ Semler, Rüdiger Doppler alias Iwan Bobgeldow und Erik Müller wurden zum Schrecken zahlreicher Konzertveranstalter.

(Link:Thomas Glatz/Open Mic)

Domagkateliers

Europas größte Künstlerkolonie in München in der Domagkstraße 33. In alten Kasernengebäuden befinden sich die Ateliers, Studios, Band - Proberäume von über 200 Künstlern und eine große Galerie. Verschiedene Häuser werden jeweils von einem eigenen Verein verwaltet, an den sich Neubewerber auch online über domagkateliers.de wenden können. Einmal pro Jahr, meist am dritten Wochenende im Juli, findet die Veranstaltung 'Domagkateliers' statt, bei der die Künstlerateliers zur Besichtigung offen sind. Dazu gibt es Live-Musik von Bands wie The Malcouns und Anchors Up, Lesungen oder Feuerperformances von der Gruppe Netzhaut. Zur Zeit kämpfen die Mieter der Domagkateliers um den Bestand ihrer Kolonie, da das Gelände größtenteils neu bebaut werden soll. Von ursprünglich 20.000 m2 sollen den Künstlern nur noch 6.000 m2 angeboten werden. Diese Reduzierung wurde vom Stadtrat in erster Linie aus finanziellen Gründen beschlossen, während die Kunstvereinsvorstände noch damit beschäftigt waren sich intern zu einigen. Im Mai 2006 trat nun endlich auch der letzte Kunstverein der Interessengemeinschaft Domagkatelierts bei.

Die Zwischennutzung der ehemaligen Funkkaserne, in der sich die Münchner Domagkateliers angesiedelt haben, läuft Ende 2007 aus. Die im Jahr 2004 gegründete Interessengemeinschaft der Kunstvereine und Einzelmieter der Domagkateliers arbeitet an der Perspektive Domagkateliers2008, um den hier ansässigen Künstlern auch über 2007 hinaus Atelier- und Arbeitsplätze zu erhalten.


Blödgott

Blödgott ist Betreiber der Schwarzen Rübe in Augsburg und war Mitglied in der Gruppe Argus und des Wirrtschaft-Kollektivs und ist Bruder zum festen Glauben. Hielt Schweine und wurde dafür verklagt.


Der Anbau

Fanzine, das seit etwa 2004 in Augsburg erscheint. Die etwa 40 Exemplare umfassende Auflage wird im Indie-Plattenladen Ungawa und im Club Pavian kostenlos ausgelegt. Die beiden Herausgeber Menschenpaste und SecondHandMetzger collagieren bizarre Fundstücke, aus Insiderwitzen entstandene groteske Textfragmente und bewusst dilettantische Zeichnungen, die ganz in der Tradition der Punk-Fanzines mit dem Fotokopierer vervielfältigt werden. Der Anbau ist aber alles andere als ein Fanzine im gängigen Sinne - Bandinterviews und Rezensionen findet man hier nicht, überhaupt geht es den Machern nicht um informative Kommunikation, sondern um Verwirrung und produktive Missverständnisse, die spielerische Kreativität wecken sollen. So fordern sie ihre Leser ganz ausdrücklich auf: "Macht was besseres als den Anbau." Auch damit beziehen sie sich klar auf die Selbermach-Ästhetik des Punk. Ihre ironische Verhackstückung der Alltagslogik unter gleichzeitiger Verweigerung ausdrücklicher Gegenpositionen rückt sie noch näher an dadaistische Ansätze oder absurdistische Künstler wie Karl Valentin.


Impotenz

Impotenz war in den 80ern eine der berüchtigsten Bands zwischen Lech und Wertach. Zuerst wollten sie sich als Porno-Punk Band in Anlehnung an die Augsburger Wohltätigkeitsfussballer "Datschiburger Kickers" den Namen "Datschiburger Fickers" geben. Aber: weil sie tollen Mitgröhl-Sound ohne Leistungsdruck fabrizieren wollten, und die Mädchen gerne ohne Angst in die Umkleidekabine kommen sollten, nannten sie sich "Impotenz". Slogans waren: "Jeder kennts: Impotenz" oder "Wenn wir kommen, weinen die Frauen!".

    • Die Impotenz-Auftritte waren Skandal-Sensationen: Es gab Freibier fürs tobende Publikum aus der Urin-Flasche. Gitarrist Erwino spielte Slide-Guitar mit einem wimmernden Damen-Vibrator, Bassist Matthe hatte eine Halskette aus gebrauchten Tampons, Schlagzeuger Robbsi trommelte mit schwarzen überlangen Dildos, Gitarrist Börnie hatte einen durchsichtigen Slip aus Kondomen und Gesangsmann Arnoldus blies auf der Bühne eine Sex-Puppe auf, schob einen Kracher heinein und wartete bei dem Song "Geile Sau" bis sie zum Schrecken aller heftig explodierte.
    • Über diese Impotenz-Porno-Show berichteten mehr oder weniger entsetzt alle Under- und Overground-Medien. Von Augsburger Allgemeine bis Bild, Stern, Spiegel und Sounds. Bei dem wüsten Lied "Nutten an die Macht", das sich gegen geile Waffenhändler und ihre noch geileren Zuarbeiter in den Regierungen richtet, wurde unter dem Publikum eine Nacht mit einer Prostituierten verlost, die mit Domina-Maske, Ketten und Peitsche auf die Bühne kam. Impotenz hatte nämlich seinen Übungskeller in der Hasengasse, der engen Straße mit den Augsburger Freudenmädchen und bekam durch den guten Kontakt mit den Huren diesen exotischen Preis als Gutschein von den Damen gespendet. Dafür musste Impotenz immer auf dem Faschingsball ("Dosenmontags-Ball") der Hasengasse-Frauenschaft und ihren Stammkunden umsonst spielen. Hier entstand auch der Song "Nutten an die Macht"

Punk-in-München Projekt

Hervorgegangen aus dem 1996 von Olli Nauerz gegründeten Punk-Fanzine “Kruzefix” und dessen bairischer Ausgabe “Mia san dageng” von 2002. Zusammen mit seiner Frau Katz Seger hat Olli bereits über 100 Punks und Ex-Punks interviewt. Im April 2006 sollen ein Buch, eine DVD und drei CDs zu einem zweitägigen Punkfest erscheinen.

Olli über das Ziel des Projekts: "Die Linke allgemein hat totale Scheu davor, schon wenn sie das Wort Tradition hört, bekommen die meisten die Krätze und wollen damit nichts zu tun haben, und das finde ich ist ein Riesenfehler, man darf Tradition nicht den CSUlern und Heimatpflegern überlassen einfach."

Es geht darum eine linke bayerische Gegengeschichte zu schreiben. Denn auch wenn das heute kaum noch wer weiß und im Rest der Republik eh nie wahrgenommen wurde: Es gibt in München eine besondere Tradition des politischen, kreativen Punks. Am stärksten von diesem Punkspirit beseelt sind heute vielleicht noch Olli und Katz, die ihn in allem zu leben versuchen, was sie tun: "Also das ist uns ein ganz großes Anliegen den Leuten zu sagen, macht’s selber irgendwas, wenn Euch politisch was nicht paßt, dann versucht‘s selber was dagegen zu setzten, Maul aufzumachen, wenn ihr irgendwas gerne machen würdet, dann macht’s es einfach. Genau das ist ja bei Punk das gewesen: Jeder kann alles machen."

So haben sie beispielsweise auch das Lable Aggressive Noise gegründet, versuchen die Szene wiederzubeleben und organisieren jeden letzten Freitag im Monat in der Kneipe Koschina’s den offenen und kostenlosen “Punk-Frei-Tag” mit Konzerten.

Pogorausch

Punk-Biermarke in München, die seit 2004 die Sorten Pogorausch Pralles Pils, Pogorausch Pralles Pils mild und Pogorausch Geiler Bock verkaufen. Die Teilhaber stammen aus der Münchner Punkszene der 80er (Erich Zander, Hubi Hubmaier, Wendi Wendorf) und aus der APPD- und Fanzine-Szene der 90er (Marcel Seehuber, Peter Seyferth, Pumuckl Berger).

Gebraut wird Pogorausch bei der Ziegler Brauerei GmbH in Waldsassen im äußersten Nordosten Bayerns (Oberpfalz), keine drei Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Diese Brauerei wurde 1847 gegründet, hält sich an das bayrische Reinheitsgebot von 1516 und braut unser Pogorausch Pralles Pils mild nach einem überlieferten böhmischen Rezept von 1246. Die Ziegler Brauerei ist ein kleiner Betrieb mit einer Handvoll Angestellten. Bei Interesse können Pogorausch-Fans ("Punks willkommen!" heißt es auf der Pogorausch-Seite) die Brauerei besichtigen.

(Link:Oberpfalz)

Glyptothek Etsdorf

Das Bau-Kunst-Werk GLYPTOTHEK Etsdorf Oberpfalz ist ein Kunstprojekt des Künstlers Wilhelm Koch.

Glyptothek: (griechisch): Sammlung antiker Skulpturen.

Es handelt sich um einen modernen Betonfertigteilbau in Anlehnung an den griechischen „Aphaia-Tempel“ (5. Jahrh. v. Chr.) auf der Insel Ägina, vor Athen Die Maße und Proportionen dieses Originalbaues werden 1:1 übernommen (14 x 29,5 x 10,6 Meter). In einem begehbaren Innenraum aus Profilglas befinden sich Abgüsse griechischer Skulpturen der GLYPTOTHEK München aus dem Material Beton (SVB-Hochleistungsbeton), angefertigt durch den Bildhauer und Restaurator Sylvano Bertolin.

Dieser „griechische Betonfertigteiltempel” mit „griechischen Betonskulpturen” soll landschaftlich exponiert bei Etsdorf errichtet werden. Die Errichtung erfolgt ohne öffentlichen Auftrag ausschließlich durch Eigenleistung und Sponsoring der beteiligten Firmen und Helfer der Region. Nach der Eröffnung soll die GLYPTOTHEK ständig für Besucher zugänglich sein und so zu einem „Kulturplatz“ nahe der zukünftigen Autobahnverbindung Paris - Nürnberg - Prag (Ausfahrt Trisching 4 Km entfernt) werden.

S.P.U.R.

Künstlergruppe von Lothar Fischer (Germersheim), Helmut Sturm (Furth im Wald), Heimrad Prem (Roding), und HP Zimmer (Berlin), allesamt Absolventen der Kunstakademie München. S.P.U.R. stellte zum ersten Mal 1957 im Pavillion des Botanischen Gartens in München aus. Die Gruppe bestand bis 1965 und mischte die bayerische Kunstzene als selbst ernannte "Ent-Trümmerer der Welt", als provokante, exzentrische Einforderer des "Nihilismus, des Irrtums, des Drecks" auf.

1959 erklärten sie sich zu deutschen Sektion der Situationistischen Internationale, 1962 wurden sie wieder ausgeschlossen. Von 1960 bis 1962 war Dieter Kunzelmann als Theoretiker in der Gruppe.

Seit 1991 gibt es das Museum S.P.U.R. in Cham, in dem Gemälde und Skulpturen der Gruppe zu sehen sind.

Franziska zu Reventlow

Autorin, Schauspielerin und Künstlerin, von 1893-1910 in München. Sie erfand den Spitznamen "Wahnmoching", für die Schwabinger Boheme, deren Mittelpunkt sie für viele war. Geboren am 18.5.1871 in Husum; gestorben am 25.7.1918 in Muralto/ Kt. Tessin.

Reventlow

Das freie Leben in der Schwabinger Boheme finanzierte sie durch Übersetzungen, betrieb zeitweise ein Milchgeschäft und arbeitete als Glasmalerin; in dieser Zeit war sie mit Rilke befreundet. Seit 1909 lebte sie vor allem in der Schweiz, heiratete 1911 einen baltischen Baron, verlor aber das dadurch erworbene Vermögen wieder durch einen Bankbankrott. 1909 vertauscht Franziska zu Reventlow die Schwabinger Boheme mit der legendären Aussteigerkommune Monte Verita im schweizerischen Ascona.

Rabe Perplexum

Rabe Perplexum, das ist Manuela Margarete Paula-Hahn, geboren 1956, gestorben 1996, war eine Performance-Künstlerin und Malerin. Ihr Nachlaß befindet sich in der Obhut der Monacensia. Sie erhielt 1986 den Förderpreis "Neue Ausdrucksformen im Bereich Bildende Kunst" der Landeshauptstadt München.

Rabe perplexum ist ein Phänomen der Münchner Performance- und Videokunstszene, als deren „Enfant Terrible“ sie gerne beschrieben wurde. Die 1956 in München geborene Künstlerin beschränkte sich nicht auf den Kunstraum, sondern war mit ihren exzentrischen Inszenierungen in den 80er und 90er Jahren Teil des öffentlichen Lebens der Stadt. Ihre grell geschminkten Auftritte, immer bemüht um dunkle Untertöne, pflanzte sie als provokante Implantate in die satte bürgerliche Öffentlichkeit Münchens.

1996 nimmt sie sich das Leben. Nach einer ersten Retrospektive ihrer Werke 1998, scheint ihre für die Münchner Kunstszene wichtige Position nicht zuletzt wegen der zeitbasierten Qualität ihrer Arbeiten - als Performances und Video-Projekte - zu verschwinden.

Kon.txt

kon.txt sind 5 Studenten der Fachhochschule Salzburg, Fachrichtung MultiMediaArt, die 2005 ihre Zusammenarbeit im Bereich der visuellen Medien begannen. Sie beschäftigen sich mit der Konzeption von Räumen anhand von Möglichkeiten der Projektion und greifen dabei narrative und abstrakte Elemente digitaler Videokultur sowie den generativen Charakter der im Computer entstandenen Arbeiten auf. Ihr Kompetenzfeld reicht vom Produzieren eigener Videoclips, Animationen und Kurzfilme über das Live-Mischen und Generieren bei Veranstaltungen bis hin zur kompletten Gestaltung von Event-Konzepten sowie atempörären Arbeiten in Form von Installationen. In ihrer Funktion sind sie ebenso fester Bestandteil des AV-Acts L'egojazz (München).

L'egojazz

L’egojazz basteln mit Instrumenten und Geräten. Der Name ist Programm: Einzelbausteine harmonieren mitunter frei kombiniert. Tanz, Musik und Visualkunst fügen sich zur AV+ Liveshow. Seit Februar 2006 kombinieren drei Musiker, drei Multimediaart-Studenten und der in klassischem Tanz ausgebildete Körperkünstler einen Mix aus Elektrofunk und Nu-jazz mit passenden Videosequenzen und Filmschleifen.

Die kommunikative Tanzperformance animiert das Publikum und ermöglicht außerdem den Multiinstrumentalisten sich mehr der Musik zu widmen. Durchgängig tanzbare analoge und digitale Klangerzeugung mit Saiten- und Tasteninstrumenten, Drum-Sequenzern, Turntables und Syntesizern dazu ein Mix aus deutschem und englischem Sprechsingsang.

Die verschiedenen musikalischen und visuellen Sequenzen sind beliebig kombinierbar, das ermöglicht L’egojazz spontan auf Publikum und Zuschauer einzugehen. Im Fokus steht dabei kein einzelner Part: Farbrausch, Körperperformance und Tanzmusik erzeugen ein multimediales Feuerwerk aus optischen und akustischen Reizen.