Schwabinger Krawalle

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Viertägige Straßenschlacht im Juni 1962 (!) überwiegend in der Feilitzschstraße in München Schwabing.

Berliner lächeln ja gerne müde über München, weil es in München angeblich nie gewalttätige Aufstände "von unten" gab. Von vielen übersehen wird aber, dass es 1962 sehr wohl in München "Kreuzberger Verhältnisse" gab und das lange vor 1968, also vor den meisten gewalttätigen Konfrontationen von Berliner, Frankfurter oder Hamburger Autonomen mit der Polizei.

Angefangen hatten die Unruhen in der Nähe der Ludwig-Maximillians-Universität, aufgrund eines sehr unangemessenen Einsatzes der Münchener Polizei gegen die Straßenmusiker Wolfram Kunkel, Sitka Wunderlich, Rüdiger Herzfeldt und Mauko Erber.

Nachdem sich etliche StudentInnen, SchwabingerInnen und Jugendliche der Polizei widersetzten und diese Schikane nicht hinnehmen wollten, eskalierte die Situation und immer mehr Jugendliche kamen nach Schwabing und lieferten sich in der Feilitzschstraße an der Münchener Freiheit eine viertägige Straßenschlacht mit der Polizei.

Der junge Münchener Schläger (und zu dieser Zeit noch absolut unpolitische) Andreas Baader war damals auch dabei. Erst nach vier Tagen konnte die Polizei die Randale stoppen. Damals war die Polizei nicht so hochgerüstet wie heute und war auch auf solche Ausschreitungen vorallem in München überhaupt nicht vorbereitet. Als Konsequenz wurde der Psychologische Dienst der Polizei gegründet.

An den Schwabinger Krawallen war die Subversive Aktion nicht beteiligt.

Auf der Wahrheit- Seite der taz sind des öfteren schöne, vom Münchner Autor Michael Sailer unter dem Titel "Schwabinger Krawall" verfaßte Geschichten u. a. über Herrn und Frau Hammler, einen Professor Nelkenthal, die alte Frau Reibeis, den Hubsi und seinen Spezl und deren alkoholrauschhafte Abenteuer zu lesen. Im Dezember 2007 sind sie als Buch gesammelt im Lagrev-Verlag erschienen.

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