Roy Black: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 40: Zeile 40:
Ein Buch das den Weg von [[Roy Black]] vom Waldbauernbub aus Straßberg bei Augsburg bis zum Schlagerhelden der deutschen Nation recht ausführlich beschreibt. Besonders über Roy Blacks spannende Zeit mit seiner Combo The Cannons ist da beschrieben. Autor Arno Löb kannte Roy Black and his Cannons von Auftritten in Augsburg und Umgebung. Später arbeitete er mit den Cannons-Musikern [[Dieter Schwedes]] und [[Günter Ortmann]] zusammen. Bei dem [[Roy-Black-Musical]], das von Arno Löb geschrieben wurde, kommt der Konflikt zwischen dem kommerziell orientierten Roy-Black-Manager und den ungestümen Cannons auch auf die Bühne.
Ein Buch das den Weg von [[Roy Black]] vom Waldbauernbub aus Straßberg bei Augsburg bis zum Schlagerhelden der deutschen Nation recht ausführlich beschreibt. Besonders über Roy Blacks spannende Zeit mit seiner Combo The Cannons ist da beschrieben. Autor Arno Löb kannte Roy Black and his Cannons von Auftritten in Augsburg und Umgebung. Später arbeitete er mit den Cannons-Musikern [[Dieter Schwedes]] und [[Günter Ortmann]] zusammen. Bei dem [[Roy-Black-Musical]], das von Arno Löb geschrieben wurde, kommt der Konflikt zwischen dem kommerziell orientierten Roy-Black-Manager und den ungestümen Cannons auch auf die Bühne.


- "Die Roy Black Chronik", Manfred Langner, SoSo-Verlag
* Die Roy Black Chronik, Manfred Langner, SoSo-Verlag
- Die Augsburger Pop-Geschichte / 1955-1985, AuBuMu
 
- Vollmondküsse / Roy Blacks wahres Schicksal, Richard Letzkuss, SoSo-Verlag
* Die Augsburger Pop-Geschichte / 1955-1985, AuBuMu
 
* Vollmondküsse / Roy Blacks wahres Schicksal, Richard Letzkuss, SoSo-Verlag





Version vom 14. Oktober 2005, 16:37 Uhr

Schlagersänger aus Augsburg, der vor seiner Schlagerkarriere mit der Beat-Band "Roy Black and his Cannons" unterwegs war.

  • Roy Black wurde in dem Walddorf Straßberg im Süden von Augsburg am 25.1.1943, also im 2. Weltkrieg, als Gerhard Georg Höllerich geboren. Seine Eltern sind laut Geburtsurkunde der protestantische Oberfeldwebel Gerhard Höllerich und seine katholische Frau Elisabeth.
  • Der Mitschüler Hans Medla, mit dem er das Holbein-Gymnasium in Augsburg besuchte, vermittelte ihn im Fasching 1963 als Sänger zu der Band "The Honky Tonks", die als Tanzband in der Kneipe "Charlys Affenstall" im Augsburger Viertel Spickel hauptsächlich Songs von Elvis bis Cliff Richard spielten.
  • Zusammen mit den Augsburger Musikern Günter Ortmann, Peter und Dieter Schwedes, Dieter Sirch und Helmut Exenberger wurde im Winter 1964 die Band "Roy Black and his Cannons" gegründet. Der erste Auftritt war am 6.12.1963 in der Augsburger Kneipe "Femina". Mit den Cannons sang Roy Black Hits von Elvis, den Kinks bis zu den Beatles. Besonders gern intonierte er die Songs von Ray Charls oder Roy Orbison, bei dem er sich auch seinen Vornamen abschaute. Den Nachnamen hatte er sich von seinem Schüler-Spitznamen "Blacky" (wegen den schwarzen Haaren) abgeleitet. Viel Übung bekamen sie durch ihre Gastspiele in den drei großen Augsburger US-Kasernen. Dorthin wurden sie von Charly Held vermittelt, der nicht nur Wirt in der "Tarantel" (Siedlerhof) war, sondern auch Platten mit Augsburger Bands herausbrachte.
  • 1963, im Sommer, nach einem Holbein-Schülerball, im Augsburger Moritzsaal, der immer wieder gerne als Talentwettbewerb verklärt wird, wurde durch eine Fernsehreportage der Schlager-Macher Hans Bertram auf den charismatischen Sänger Roy Black aufmerksam. Das Fernsehen wurde durch das damals ausbrechende Beatles-Fieber auf Roy Black and his Cannons aufmerksam. So wurde Augsburg, wo sich tatsächlich in den 60ern einige Beat-Bands tummelten (Crashers, Shotguns, Triffters, Trace, The Wildes, Shamrocks) als "das Liverpool von Bayern" bezeichnet.
  • Durch zwei miese Single-Produktionen "Sweet Baby mein" und "Let's Go" (auf der Singlehülle wurde sogar der Bandname verkehrt geschrieben!) konnte der Zigarre rauchende Polydor-Platten-Produzent in Köln den schwarzhaarigen Soft-Sänger von seiner Band loseisen. Er manipuliertge ihn von beat auf sweet. Dann durfte Roy Black "Du bist nicht allein" einsingen. Diese Scheibe wurde im Sommer 1965 ein Top-Ten-Hit in Deutschland. Es war auch der große Einfluss von Bertrams Frau Elisabeth, die bei Radio Luxemburg damals mitmischte. Dadurch konnte sie die Scheiben ihres Mannes bis zum endgültigen Erfolg rotieren lassen. Und natürlich war sie auch an den Marionetten-Fäden, wenn der Goldene Löwe wieder mal für Roy Black, das singende Pferd im Stall ihres Mannes, in der Gruga-Halle überreicht wurde. "Ich bin eine Marionette im Schlagergeschäft", erkannte Roy Black irgedwann, als er die Manipulationen des Bertram-Duos durchschaute. Mehr über den Werdegang von Roy Black ist in dem Buch "Sweet Baby mein - Roy Blacks wilde Jugendjahre", Autor Arno Löb, zu erfahren.
  • Dann kam der Schlager der Schlager für Roy Black, das ultimative Hochzeitslied: "Ganz in Weiß". Schon im Januar 1966 steigt diese Superschmalzscheibe langsam aber unaufthaltsam bis auf Platz 1 hoch. Roy Black bezeichnet dieses prägende Lied als "Fluch und Segen" für sich. Den Porsche, den er sich von den Erträgen dieser Scheibe zulegte, fuhr er schon in ein paar Tagen zu Schrott. Doch neue Autos waren für den Mann mit der Goldstimme kein Problem: Roy Black kam mit Hits wie "Leg dein Herz in meine Hände", "Das Mädchen Carina" oder "Schön ist es auf der Welt zu sein" immer wieder zu genügend Kohle. Allerdings war er immer nur Sänger. Das spürte er später finanziell. Denn etwas mehr Geld kassieren bei Musik-Produktionen die Komponisten, Arrangeure, Texter und Verleger, die von der GEMA versorgt werden. Sänger haben für die Wahrung ihrer Rechte die GVL.
  • Romanze pur war angesagt, als Roy Black in der Münchner Bravo-Redaktion eine blonde Layouterin namens Silke sah. Natürlich musste ihm der Chefredakteur den Kontakt machen. Roy war schüchternern als viele glauben. Oft brauchte er Alkohol um sich an eine Frau ranzutrauen, die ihm gefiel. Das wurde sein Schicksal. Seine zweite Frau wurde ihm kur vor seinem Lebensende von seinem späteren Manager als Therapie-Hilfe in die Arme geschoben. Silke Vagts, wie die Blondine aus Hamburg hieß, sie war auch als Foto-Modell tätig, wurde die Ewig-Freundin von Roy Black. Er durfte auf Anweisung seines Managers ja nicht heiraten, weil sich sonst die weiblichen Käufer von dem angebeteten Roy abwenden würden und ihre Plattenkauflust enorm fallen würde.
  • Eifersuchtsskandale gabs dann als Roy Black mit diversen Filmpartnerinnen Kuss-Szenen in harmlosen Musik-Spielfilmen wie "Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut" vor der Kamera bestehen musste. Dazu brauchte er wieder ein paar Tropfen Alkohol, um seine Frauen-Hemmnisse abzubauen. Silke, die brav zu Hause auf ihren Star wartete, überraschte ihn schon mal bei Eskapaden mit Film-Blondinen. Mit Uschi Glas sollte er zum Traumpaar des deutschen Films geformt werden. Aber nicht nur Silke war dagegen, auch Roy konnte durch den burschikosen Hauruck-Charme der späteren Gesichtscreme-Vermarkterin keinen Gefallen an dieser Idee finden.
  • Erst in seiner Krise traute sich dann Roy Black seine Silke zu trauen. Am 30. April 1974, auf dem Standesamt in München. Vorher hat er viel Geld durch einen Anlageberater mit einem Hotelbau in Spanien verloren. Roy Black wird vom Finanzamt verfolgt. Über ihn wird sogar die Taschenpfändung ausgesprochen. Das heißt, das Finanzamt kann die Abendkasse eines Auftrittes sofort pfänden. Der gehetzte Schlager-Star, von dessen Probleme seine Fans nichts ahnen, tritt sogar aus der katholischen Kirche wegen hoher Kirchensteuer aus. Er verließ auch sein Produzenten-Duo, das nur noch Schrott-Sound für ihn hatte.
  • Seine Erfolge mit Liedern und Filmen gehen Ende der Siebziger zurück. Auch eine Theater-Tour wird zum Flop. Und als die Bild-Zeitung Fotos von einem Bierzelt-Auftritt mit Roy Black bringt, bei dem Mister Samtstimme nur noch über die Bühne torkelt, wir seine Kriese zum Gesprächsthema in ganz Deutschland. Dazu kommen noch seine Herz-Operationen. Magazine wie der Stern oder der Spiegel knüppeln auf den verschreckten Schlagerstar ein, der ungefragt für das Symbol der schweigenden Mehrheit herhalten muss: "Lieber Black Power als Roy Black!" Ab Weihnachten 1982 kommt's trotz dem neuen Tour-Manager Wolfgang Kaminski knüppeldick für den charmanten Schmuse-Sänger. Silke verschwindet aus der gemeinsamen Wohnung, sein Hund stirbt, Silkes Mutter stirbt durch die eigenen Hand, sein Vater in Augsburg begeht Selbtsmord. Sein Bruder Walter Höllerich ist vom Show-Management überfordert. Er wird lieber Fischzüchter. Eine Oma von Roy ist auch schon durch Suizid aus der Welt geschieden. Roy und Silke lassen sich im Winter 1985 scheiden.
  • Erst mit dem Produzenten Dieter Bohlen und einem modernen Sound konnte Roy Black in den 80ern langsam wieder in den Hitparaden Fuß fassen: "Wahnsinn", "In Japan geht die Sonne auf", "California Blue".
  • Und es ist das Privatfernsehen, das Roy Black wieder als Zugpferd entdeckt. In der RTLplus-Serie "Ein Schloss am Wörthersee" darf Roy Black den Hotelier Lenny Berger spielen. Die Serie mit diversen Gast-Stars wird ein Quoten-Gigant.
  • Roy Black hat sein einzigartiges Comeback mit seinem Leben bezahlt. Es hat zu viel Kraft gekostet. Er kam auch nie ganz vom Alkohol los. In seiner Hütte, bei dem Ort mit dem passenden Namen Heldenstein, verstarb der Schlager-Held Roy Black einsam in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 1991 und wurde dann nach seiner Beerdigung auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Straßberg zur Schlager-Legende.
  • Im Frühjahr 2000 wurde als erstes deutsches Schlager-Musical "Das Roy-Black-Musical" in der Augsburger Kongresshalle uraufgeführt. Buch: Arno Loeb, Regie: Marcelo Santos, als Roy Black: Claudio Maniscalco). Die Fans weinten, lachten und jubelten.
  • Ulrich Wickert in den Tagesthemen: "Der Autor Arno Loeb präsentiert uns mit dem Roy-Black-Musical ein bewegendes modernes Märchen mit viel Musik und noch mehr interessanten Hintergründen zu Roy Blacks Karriere und Schicksal ..." Der Veranstalter aus Berlin war aber schon vor der Premiere pleite. Daher verschwand das Roy-Black-Musical von der Bühne. Die Rechte daran hat der SoSo-Verlag.


Literatur

  • Bücher zu Roy Black:

- "Sweet Baby mein - Roy Blacks wilde Jugendjahre", Arno Löb

Ein Buch das den Weg von Roy Black vom Waldbauernbub aus Straßberg bei Augsburg bis zum Schlagerhelden der deutschen Nation recht ausführlich beschreibt. Besonders über Roy Blacks spannende Zeit mit seiner Combo The Cannons ist da beschrieben. Autor Arno Löb kannte Roy Black and his Cannons von Auftritten in Augsburg und Umgebung. Später arbeitete er mit den Cannons-Musikern Dieter Schwedes und Günter Ortmann zusammen. Bei dem Roy-Black-Musical, das von Arno Löb geschrieben wurde, kommt der Konflikt zwischen dem kommerziell orientierten Roy-Black-Manager und den ungestümen Cannons auch auf die Bühne.

  • Die Roy Black Chronik, Manfred Langner, SoSo-Verlag
  • Die Augsburger Pop-Geschichte / 1955-1985, AuBuMu
  • Vollmondküsse / Roy Blacks wahres Schicksal, Richard Letzkuss, SoSo-Verlag