Residuum

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Wenn man Thomas als das Münchener Pendant zu Negativland aus USA bezeichnet, ist das nicht unbedingt eine Anmaßung, sondern schon die ganze Beschreibung seiner Arbeitstechnik.

Residuum samplet und remixt den Zeitgeist, dass es nur noch so kracht. Residuum ist zwar elektronische Musik, jedoch nur aufgrund der Sampling-Technologie derer sich Thomas bedient. Residuum zitiert musikalisch und inhaltlich zeitgenößische Pop-Kultur. Die Residuum-Note bekommen die Stücke erst durch die Vereinfachung oder Überspitzung des jeweiligen Original-Materials, das verwendet wird. Meistens ist auch nicht wenig Humor dabei und beim Papst-Stück "Lebt denn der alte Holzkopfel noch?" beispielsweie werden aus Original-Samples vom mittlerweile verstorbenen Johannes Paul Negationen der jeweiligen Themen gebastelt. Auch sehr amüsant ist das Scooter-Stück, in dem mit Extrakten der Refrains von allen großen Hits der Stadion-Techno-Rocker zu einer einzigen Scooter-Hymne verbraten werden, was wiederum beweist dass die Scooter-Hits stilistisch wohl vollkommen deckungsgleich sind und wirken als wären sie jahrelang alle aus einem einzigen Satzbaukasten gefertigt. Genau darum geht es ja im Pop und das kann man erst deutlich machen, indem man den Pop mit sich selber kreuzt, Scooter mit Scooter remixt.

Leider gibt es relativ wenige Residuum-Konzerte (u.a. Netstock-Festival mit Rumpeln und vielen anderen) , aber es gibt bereits diverse Residuum-Releases und Mp3s die vollkommen unkommerzieller Natur sind und deswegen und wohl auch aus rechtlichen Gründen kaum in Plattenläden erhältlich sind.