Residuum: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Wenn man Thomas als das Münchener Pendant zu Negativland aus USA bezeichnet, ist das nicht unbedingt eine Anmaßung, sondern schon die ganze Beschreibung seiner Arbeitstechnik.
Residuum ist ein Münchener Performanceprojekt, das sich sowohl der Lärm- und Provokationstechniken der Futuristen und Bruitisten, als auch der Theorien und Methoden von Plunderphonics-Künstlern wie Negativland bedient. Zitate werden dabei nicht affirmativ, sondern zur Dekonstruktion zeitgenössischer Popkultur eingesetzt. Die Abwechslung des Geräuschs kämpft gegen den ewig stampfenden Rhythmus der Kulturindustrie oder das Geräusch brechender Knochen aus Martial Arts Filmen. Neben experimentell-elektronischen Stücke wie "Clerk for Anne" oder dem auf einer Idee von Alvin Lucier beruhenden "I Am Sitting In A Room" gibt es von Residuum auch verhältnismäßig rhythmische Stücke wie "Karel Capek".


Residuum samplet und remixt den Zeitgeist, dass es nur noch so kracht.
Residuum arbeitet unter GNU/Linux, größtenteils mit [http://ardour.org/ Ardour], [http://puredata.org/ Pure Data], [http://hydrogen-music.org/ Hydrogen] und [http://zyzstar.kosoru.com/?creox Creox].  
Residuum ist zwar elektronische Musik, jedoch nur aufgrund der Sampling-Technologie derer sich Thomas bedient.
Residuum zitiert musikalisch und inhaltlich zeitgenößische Pop-Kultur.
Die Residuum-Note bekommen die Stücke erst durch die Vereinfachung oder Überspitzung des jeweiligen Original-Materials, das verwendet wird.
Meistens ist auch nicht wenig Humor dabei und beim Papst-Stück "Lebt denn der alte Holzkopfel noch?" beispielsweie werden aus Original-Samples vom mittlerweile verstorbenen Johannes Paul Negationen der jeweiligen Themen gebastelt.
Auch sehr amüsant ist das Scooter-Stück, in dem mit Extrakten der Refrains von allen großen Hits der Stadion-Techno-Rocker zu einer einzigen Scooter-Hymne verbraten werden, was wiederum beweist dass die Scooter-Hits stilistisch wohl vollkommen deckungsgleich sind und wirken als wären sie jahrelang alle aus einem einzigen Satzbaukasten gefertigt.
Genau darum geht es ja im Pop und das kann man erst deutlich machen, indem man den Pop mit sich selber kreuzt, Scooter mit Scooter remixt.


Leider gibt es relativ wenige Residuum-Konzerte (u.a. Netstock-Festival mit [[Rumpeln]] und vielen anderen) , aber es gibt bereits diverse Residuum-Releases und Mp3s die vollkommen unkommerzieller Natur sind und deswegen und wohl auch aus rechtlichen Gründen  kaum in Plattenläden erhältlich sind.
Auftritte hatte das Projekt bisher unter anderem beim [[Munich Rumble]] im [[Atomic Café]], beim Netstock-Festival, beim [[Stadionrock]]-Festival 2004 im [[Jennerwein]] und beim [[Department of Volxvergnuegen]] in der [[Glockenbachwerkstatt]]. Verbindungen bestehen zur Aktivistengruppe [[Der Große Bruder]] und zur Veranstaltungsreihe [[Downloading Underground]] im [[Jennerwein]].
 
Der Musiker ist auch Mitglied bei der Aktivistengruppe [[Der Große Bruder]]


[[Kategorie:Bastard Pop]]
[[Kategorie:Bastard Pop]]
[[Kategorie:Plunder Phonic]]
[[Kategorie:Plunderphonics]]
[[Kategorie:Bruitismus]]
[[Kategorie:Futurismus]]
[[Kategorie:Neue Musik]]
[[Kategorie:Elektronik]]
[[Kategorie:Elektronik]]
[[Kategorie:Musique concrète]]
[[Kategorie:2000er]]
[[Kategorie:2000er]]
[[Kategorie:München]]
[[Kategorie:München]]


'''Link:'''
 
*[[http://thomas.dergrossebruder.org/ Residuum]]
== Links ==
*[http://www.residuum.org/ Residuum]
*[http://www.discogs.com/artist/Residuum Discogs]
*[http://www.last.fm/music/Residuum Downloads und Streams bei Last.fm]
 
http://www.residuum.org/bilder/a-v_1.jpg

Aktuelle Version vom 22. Januar 2009, 15:00 Uhr

Residuum ist ein Münchener Performanceprojekt, das sich sowohl der Lärm- und Provokationstechniken der Futuristen und Bruitisten, als auch der Theorien und Methoden von Plunderphonics-Künstlern wie Negativland bedient. Zitate werden dabei nicht affirmativ, sondern zur Dekonstruktion zeitgenössischer Popkultur eingesetzt. Die Abwechslung des Geräuschs kämpft gegen den ewig stampfenden Rhythmus der Kulturindustrie oder das Geräusch brechender Knochen aus Martial Arts Filmen. Neben experimentell-elektronischen Stücke wie "Clerk for Anne" oder dem auf einer Idee von Alvin Lucier beruhenden "I Am Sitting In A Room" gibt es von Residuum auch verhältnismäßig rhythmische Stücke wie "Karel Capek".

Residuum arbeitet unter GNU/Linux, größtenteils mit Ardour, Pure Data, Hydrogen und Creox.

Auftritte hatte das Projekt bisher unter anderem beim Munich Rumble im Atomic Café, beim Netstock-Festival, beim Stadionrock-Festival 2004 im Jennerwein und beim Department of Volxvergnuegen in der Glockenbachwerkstatt. Verbindungen bestehen zur Aktivistengruppe Der Große Bruder und zur Veranstaltungsreihe Downloading Underground im Jennerwein.


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