Residuum: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Wenn man Residuum als das Münchener Pendant zu Negativland aus USA bezeichnet, ist das nicht unbedingt eine Anmaßung, sondern schon die ganze Beschreibung ihrer Arbeitstechnik.
Residuum ist ein Münchener Performanceprojekt dass sich sowohl der Lärm- und Provokationstechniken der Futuristen und Bruitisten sowie der Plunderphonics-Künstler wie Negativland bedient. Zitate werden dabei nicht affirmativ, sondern zur Dekonstruktion zeitgenössischer Popkultur eingesetzt. So wird etwa in dem Stück "Lebt denn der alte Holzkopfel noch?" der Duktus des 2005 verstorbenen Karol Wojtiła beibehalten, aber der Inhalt auf den Kopf gestellt oder in "The Essence of Scooter (ein richtig falsches Leben)" die Groteskheit von Stadiontechno mit einer Gegenüberstellung der Refrains von Scooter-Hits dargelegt. Daneben erzeugt das Projekt auch experimentell-elektronische Stücke wie "ST".


Residuum samplet und remixt den Zeitgeist, dass es nur noch so kracht.
Residuum arbeitet unter GNU/Linux - meist mit [http://ardour.org/ Ardour] und [http://zyzstar.kosoru.com/?creox Creox], jedoch kommen auch andere OpenSource-Programme zum Einsatz.  
Und zwar unter GNU/Linux meist mit [http://ardour.org/ Ardour] und [http://zyzstar.kosoru.com/?creox Creox], jedoch kommen auch andere OpenSource-Programme zum Einsatz. Residuum ist zwar elektronische Musik, jedoch nur aufgrund der Sampling-Technologie derer sich das Projekt bedient.
Residuum zitiert musikalisch und inhaltlich zeitgenössische Pop-Kultur.
Die Residuum-Note bekommen die Stücke erst durch die Vereinfachung oder Überspitzung des jeweiligen Original-Materials, das verwendet wird.
Meistens ist auch nicht wenig Humor dabei und beim Papst-Stück "Lebt denn der alte Holzkopfel noch?" beispielsweise werden aus Original-Samples vom mittlerweile verstorbenen Karol Wojtiła Negationen der jeweiligen Themen gebastelt.
Auch sehr amüsant ist das Scooter-Stück, in dem mit Extrakten der Refrains von allen großen Hits der Stadion-Techno-Rocker zu einer einzigen Scooter-Hymne verbraten werden, was wiederum beweist dass die Scooter-Hits stilistisch wohl vollkommen deckungsgleich sind und wirken als wären sie jahrelang alle aus einem einzigen Satzbaukasten gefertigt.
Genau darum geht es ja im Pop und das kann man erst deutlich machen, indem man den Pop mit sich selber kreuzt, Scooter mit Scooter remixt.


Leider gibt es relativ wenige Residuum-Konzerte (u.a. Netstock-Festival mit [[Rumpeln]] und vielen anderen) , aber es gibt bereits diverse Residuum-Releases und Mp3s die vollkommen unkommerzieller Natur sind und deswegen und wohl auch aus rechtlichen Gründen  kaum in Plattenläden erhältlich sind. Die wenigen Konzerte werden von den Besuchern allerdings als legendär geschildert: Vor allem der Auftritt beim [[Stadionrock]]-Festival 2004 im [[Jennerwein]] zusammen mit dem [[Epheser]] Light Orchestra, [[Boltzmann]], [[The Mighty Johnny Trash]], den [[Stinky Brothers]], [[Le Córk Transit]] und [[Deutsche Asphalt]] hinterließ bleibende Eindrücke, insbesondere die dabei provozierten Publikumsrekationen.
Auftritte hatte das Projekt bisher unter anderem beim [[Munich Rumble]]im [[Atomic Café]], beim Netstock-Festival, beim [[Stadionrock]]-Festival 2004 im [[Jennerwein]] und beim [[Department of Volxvergnügen]] in der [[Glockenbachwerkstatt]]. Verbindungen bestehen zur Aktivistengruppe [[Der Große Bruder]] und zur Veranstaltungsreihe [[Downloading Underground]] im [[Jennerwein]].
 
Der Musiker ist auch Mitglied bei der Aktivistengruppe [[Der Große Bruder]] und legt regelmäßig im [[Jennerwein]] im Rahmen des [[Downloading Underground]] auf.


[[Kategorie:Bastard Pop]]
[[Kategorie:Bastard Pop]]

Version vom 22. Januar 2006, 14:44 Uhr

Residuum ist ein Münchener Performanceprojekt dass sich sowohl der Lärm- und Provokationstechniken der Futuristen und Bruitisten sowie der Plunderphonics-Künstler wie Negativland bedient. Zitate werden dabei nicht affirmativ, sondern zur Dekonstruktion zeitgenössischer Popkultur eingesetzt. So wird etwa in dem Stück "Lebt denn der alte Holzkopfel noch?" der Duktus des 2005 verstorbenen Karol Wojtiła beibehalten, aber der Inhalt auf den Kopf gestellt oder in "The Essence of Scooter (ein richtig falsches Leben)" die Groteskheit von Stadiontechno mit einer Gegenüberstellung der Refrains von Scooter-Hits dargelegt. Daneben erzeugt das Projekt auch experimentell-elektronische Stücke wie "ST".

Residuum arbeitet unter GNU/Linux - meist mit Ardour und Creox, jedoch kommen auch andere OpenSource-Programme zum Einsatz.

Auftritte hatte das Projekt bisher unter anderem beim Munich Rumbleim Atomic Café, beim Netstock-Festival, beim Stadionrock-Festival 2004 im Jennerwein und beim Department of Volxvergnügen in der Glockenbachwerkstatt. Verbindungen bestehen zur Aktivistengruppe Der Große Bruder und zur Veranstaltungsreihe Downloading Underground im Jennerwein.


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