Rabe Perplexum: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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[http://www.TechnologyArtist.com Andreas Troeger]:  Ich habe Rabe 1983 unter einer Isar-Brücke in München zum ersten mal getroffen. In mehreren Produktionen habe ich als Kameramann, Editor  und Berater mitgewirkt, und kannte sie sehr gut.
[http://www.TechnologyArtist.com Andreas Troeger]:  Ich habe Rabe 1983 unter einer Isar-Brücke in München zum ersten mal getroffen. In mehreren Produktionen habe ich als Kameramann, Editor  und Berater mitgewirkt. Wir und kannten uns sehr gut.


Rabe war zu ihrer Zeit, einer der extremsten Künstler in Deutschland.
Rabe war zu ihrer Zeit, einer der extremsten Künstler in Deutschland.

Version vom 21. August 2008, 06:24 Uhr

Rabe Perplexum, das ist Manuela Margarete Paula-Hahn, geboren 1956, gestorben 1996, war eine Performance-Künstlerin und Malerin. Ihr Nachlaß befindet sich in der Obhut der Monacensia. Sie erhielt 1986 den Förderpreis "Neue Ausdrucksformen im Bereich Bildende Kunst" der Landeshauptstadt München.

Rabe perplexum ist ein Phänomen der Münchner Performance- und Videokunstszene, als deren „Enfant Terrible“ sie gerne beschrieben wurde. Die 1956 in München geborene Künstlerin beschränkte sich nicht auf den Kunstraum, sondern war mit ihren exzentrischen Inszenierungen in den 80er und 90er Jahren Teil des öffentlichen Lebens der Stadt. Ihre grell geschminkten Auftritte, immer bemüht um dunkle Untertöne, pflanzte sie als provokante Implantate in die satte bürgerliche Öffentlichkeit Münchens.

1996 nimmt sie sich das Leben. Nach einer ersten Retrospektive ihrer Werke 1998, scheint ihre für die Münchner Kunstszene wichtige Position nicht zuletzt wegen der zeitbasierten Qualität ihrer Arbeiten - als Performances und Video-Projekte - zu verschwinden. (Text aus einer Einladung des lothringer13/laden)

Suizid oder Versehen

Die Performance-Künstlerin Rabe Perplexum, bürgerlich Manuela Paula-Hahn, wurde am Montagvormittag in ihrer Wohnung gefunden. Ersten Erkenntnissen der Kriminaler zufolge hat sie sich vor mehreren Tagen durch Medikamente das Leben genommen. Einen Abschiedsbrief hat sie nicht hinterlassen. Über die Suizid-Gründe können ihre Angehörigen nur Vermutungen anstellen. Die Frau wurde zum 31. August aus ihrer Wohnung gekündigt. Eine Räumungsklage lief bereits. (Quelle: SZ, 17.07.1996)

Eine Vermutung ist, daß die Einnahme von Valium zusammen mit Alkohol zu einer verstärkten Wirkung des Medikamentes führte und daß der Suizid nicht beabsichtigt war.

Zeitzeugen

Tommy Schmidt: "Anfang der achtziger Jahre lernte ich den RABEN kennen, eine ziemlich exzentrische spätere Münchener Künstlerin, die schon damals ihre Umgebung mit ihrem bizarren Erscheinungsbild vereinnahmte. Ich habe sie als depressiv und expressiv in Erinnerung. Soviel ich weiß, lebt sie nicht mehr. Man sagt, sie hätte sich das Leben genommen."


Andreas Troeger: Ich habe Rabe 1983 unter einer Isar-Brücke in München zum ersten mal getroffen. In mehreren Produktionen habe ich als Kameramann, Editor und Berater mitgewirkt. Wir und kannten uns sehr gut.

Rabe war zu ihrer Zeit, einer der extremsten Künstler in Deutschland.

Der Tod und der Selbstmord waren ständige Themen, die in Rabe's Arbeiten immer wieder vorkamen. In meiner persönlichen Sammlung habe ich mehrere originale Videoarbeiten, Kollagen und Photographien.

Das der Rabe nicht alt werden wird war eigentlich allen klar, die im inneren Zirkel waren. Für den Raben, am Ende ein entmutigter Vollalkoholiker und risk-taker, war für mich die Todesursache nicht überraschend.

Die lokale Künstlerförderung hatte weitere finanzielle Unterstützung für Rabe's Kunst verweigert und Rabe hatte extreme Geld- und Wohnungsprobleme, kombiniert mit emotionalen Enttäuschungen.

Der Abgang war wie der Auftritt — ein Spektakle, das keiner vergessen kann.

Andreas Troeger

Andreas Troeger[[1]] (1961) is a German-born American artist. Born and raised in Munich, Germany. He has been living in the East Village, Manhattan of New York City since 1992. After graduating Film school in Munich, Germany, he was awarded a scholarship by the German Academic Exchange Service to study additional film productions at NYU.

In the early nineties he collaborated with video art superstar Nam June Paik, political video and Internet activist Paul Garrin, avant-garde filmmakers such as Nick Zedd and Iara Lee (Synthetic Pleasures and Architettura) and in 2007, published his first book ANTI BIOGRAPHY.

Best known as avant-garde film and video artist, he was awarded the German-Short-Film-Award, in 1990, for Lifepak, and created plenty of controversy, in 1992, with his unique art-documentary Path, a film about pathology workers performing an autopsy and the video installation Strom, an extremely graphic depiction of missus of electric current in society.

In 1996-1998 he programmed and co-designed the Internet political art project namespace, which was designed to unstrain the Internet from special interest's control and expanded the artificial limitation of TLDs imposed on the Internet users by Network Solutions and IANA. The project was honored by the ARS Electronica.

He recently traveled to Cambodia as director of photography to shoot and edit a documentary about Robert Clark (National Geographic Photographer) using a Nokia cellphone camera to document Phnom Penh and Siam Reep (Angkor Wat).

He is currently working as an independent filmmaker, author and video editor and published his second artist-book (Which Once Are the Terrorists) a compilation of unscripted commentaries, collected from the West Bank and from around the world about the Israeli-Palestine conflict, inspired by the prospect of peace in The Middle East, collected from the author's Web installation [West-Bank.cam] from 2000 until 2007, and includes 18 digital paintings by the author.

Performances

Schluck-Beschwerde-Endoskopie-Processing (April 1994)

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