Rabe Perplexum: Unterschied zwischen den Versionen

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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[[Tommy Schmidt]]: "Anfang der achtziger Jahre lernte ich den RABEN kennen, eine ziemlich exzentrische spätere Münchener Künstlerin, die schon damals ihre Umgebung mit ihrem bizarren Erscheinungsbild vereinnahmte. Ich habe sie als depressiv und expressiv in Erinnerung. Soviel ich weiß, lebt sie nicht mehr. Man sagt, sie hätte sich das Leben genommen."
[[Tommy Schmidt]]: "Anfang der achtziger Jahre lernte ich den RABEN kennen, eine ziemlich exzentrische spätere Münchener Künstlerin, die schon damals ihre Umgebung mit ihrem bizarren Erscheinungsbild vereinnahmte. Ich habe sie als depressiv und expressiv in Erinnerung. Soviel ich weiß, lebt sie nicht mehr. Man sagt, sie hätte sich das Leben genommen."
[http://www.TechnologyArtist.com Andreas Troeger]:  Ich habe Rabe 1983 unter einer Isar-Brücke in München zum ersten mal getroffen. In mehreren Produktionen habe ich als Kameramann, Editor  und Berater mitgewirkt, und kannte sie sehr gut. Wir waren intime Freunde und liebten uns.
Zu der Zeit, einer der extremsten Künstler in Deutschland.
Der Tod und der Selbstmord waren ständige Themen, die in Rabe's Arbeiten immer wieder vorkamen. In meiner persönlichen Sammlung habe ich mehrere originale Videoarbeiten, Kollagen und Photographien.
Das der Rabe nicht alt werden wird war eigentlich allen klar, die im engeren Ring waren. Für den Raben, am Ende ein entmutigter Vollalkoholiker und risk-taker, war für mich die Todesursache nicht überraschend.
Die lokale Künstlerförderung hatte weitere finanzielle Unterstützung für Rabe's Kunst verweigert und Rabe hatte extreme Geld und Wohnungsprobleme, kombiniert mit emotionalen Enttäuschungen.
Der Abgang war wie der Auftritt — ein Spektakle, das keiner vergessen kann.


== Performances ==
== Performances ==

Version vom 18. April 2008, 03:35 Uhr

Rabe Perplexum, das ist Manuela Margarete Paula-Hahn, geboren 1956, gestorben 1996, war eine Performance-Künstlerin und Malerin. Ihr Nachlaß befindet sich in der Obhut der Monacensia. Sie erhielt 1986 den Förderpreis "Neue Ausdrucksformen im Bereich Bildende Kunst" der Landeshauptstadt München.

Rabe perplexum ist ein Phänomen der Münchner Performance- und Videokunstszene, als deren „Enfant Terrible“ sie gerne beschrieben wurde. Die 1956 in München geborene Künstlerin beschränkte sich nicht auf den Kunstraum, sondern war mit ihren exzentrischen Inszenierungen in den 80er und 90er Jahren Teil des öffentlichen Lebens der Stadt. Ihre grell geschminkten Auftritte, immer bemüht um dunkle Untertöne, pflanzte sie als provokante Implantate in die satte bürgerliche Öffentlichkeit Münchens.

1996 nimmt sie sich das Leben. Nach einer ersten Retrospektive ihrer Werke 1998, scheint ihre für die Münchner Kunstszene wichtige Position nicht zuletzt wegen der zeitbasierten Qualität ihrer Arbeiten - als Performances und Video-Projekte - zu verschwinden. (Text aus einer Einladung des lothringer13/laden)

Suizid oder Versehen

Die Performance-Künstlerin Rabe Perplexum, bürgerlich Manuela Paula-Hahn, wurde am Montagvormittag in ihrer Wohnung gefunden. Ersten Erkenntnissen der Kriminaler zufolge hat sie sich vor mehreren Tagen durch Medikamente das Leben genommen. Einen Abschiedsbrief hat sie nicht hinterlassen. Über die Suizid-Gründe können ihre Angehörigen nur Vermutungen anstellen. Die Frau wurde zum 31. August aus ihrer Wohnung gekündigt. Eine Räumungsklage lief bereits. (Quelle: SZ, 17.07.1996)

Eine Vermutung ist, daß die Einnahme von Valium zusammen mit Alkohol zu einer verstärkten Wirkung des Medikamentes führte und daß der Suizid nicht beabsichtigt war.

Zeitzeugen

Tommy Schmidt: "Anfang der achtziger Jahre lernte ich den RABEN kennen, eine ziemlich exzentrische spätere Münchener Künstlerin, die schon damals ihre Umgebung mit ihrem bizarren Erscheinungsbild vereinnahmte. Ich habe sie als depressiv und expressiv in Erinnerung. Soviel ich weiß, lebt sie nicht mehr. Man sagt, sie hätte sich das Leben genommen."


Andreas Troeger: Ich habe Rabe 1983 unter einer Isar-Brücke in München zum ersten mal getroffen. In mehreren Produktionen habe ich als Kameramann, Editor und Berater mitgewirkt, und kannte sie sehr gut. Wir waren intime Freunde und liebten uns.

Zu der Zeit, einer der extremsten Künstler in Deutschland.

Der Tod und der Selbstmord waren ständige Themen, die in Rabe's Arbeiten immer wieder vorkamen. In meiner persönlichen Sammlung habe ich mehrere originale Videoarbeiten, Kollagen und Photographien.

Das der Rabe nicht alt werden wird war eigentlich allen klar, die im engeren Ring waren. Für den Raben, am Ende ein entmutigter Vollalkoholiker und risk-taker, war für mich die Todesursache nicht überraschend.

Die lokale Künstlerförderung hatte weitere finanzielle Unterstützung für Rabe's Kunst verweigert und Rabe hatte extreme Geld und Wohnungsprobleme, kombiniert mit emotionalen Enttäuschungen.

Der Abgang war wie der Auftritt — ein Spektakle, das keiner vergessen kann.

Performances

Schluck-Beschwerde-Endoskopie-Processing (April 1994)

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