Neokeller

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Ehemaliger Punk-Club im Keller des Massmann-JUZes, betrieben von Mitgliedern der Band Kein Signal, den Machern von Munichpunkrock.de und anderen freiwilligen Helfern. Auch wenn der Neokeller bis auf weiteres keine öffentlichen Veranstaltungen mehr machen wird, gibt es dennoch einige Nachwuchsleute (größtenteils aus der Polit-Punk-Autonomen-Szene stammend) die mit Eifer dabei sind den Neokeller weiter voranzutreiben und eventuell in der Zukunft zu übernehmen.

Obwohl's den Neokeller nur ca. zwei Jahre lang gab, war er bald Ziel massiver Behörden- und Polizei-Repression, was 2004 dazu geführt hat, dass der Neokeller plötzlich vorübergehend geschlossen werden musste. Nach zähen Verhandlungen mit der Polizei und Behörden und neuen Konzerten war klar, dass man den Neokeller in der Form nicht mehr weiterbetreiben kann. Es gab Konzerte und Parties, die mit massivem Polizeiaufgebot aufgelöst oder durch Personen-Kontrollen in der Umgebung begleitet wurden. Immer gab es einen zugegebenerweise stimmigen Vorwand (wie Lärmbelästigung oder Sachbeschädigung), um die Neokeller-Parties zu torpedieren.

Was bleibt sind die Erinnerungen an legendäre Abende mit fairen Bierpreisen. Neben dem Kafe Kult und dem Kafe Marat war der Neokeller einer der beliebtesten Treffpunkte der Münchener Punkrock-Subkultur.

Im Spätherbst 2005 begannen die Leute vom Neokeller wieder damit, Einzelveranstaltungen durchzuführen. Diese standen unter dem Motto "Alte Punkband trifft junge Punkband". Die Konzerte erfreuten sich großer Beliebtheit, die Besucherzahlen tendierten zuletzt gegen 300 Personen.

Aufgrund wiederholter Probleme mit Sachbeschädigungen sowie gewalttätigen Ausschreitungen stellte das Neokellerteam den öffentlichen Betrieb im September 2006 erneut bis auf weiteres ein.

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Neokeller macht dicht

Hier Stellungnahme des Neokellerteams zur Schließung:

"Nachdem am vergangenen Samstag, 16.09.2006, dem Konzert mit Angry Youth und Condom wiedermal eine Scheibe zu Bruch gegangen ist und der Gitarrist von Angry Youth einem vom Neokeller-Team eine Flasche ins Gesicht geschlagen hat, der darauf ins Krankenhaus kam und am Auge genäht werden musste, und all das weil er ihm und den Leuten um ihm erklären wollte, dass sie keine Flaschen auf die umstehenden Autos schmeißen sollen, haben wir uns entschlossen, den Neokeller bis auf weiteres zu schließen.

Wir finden es schade, dass der Gedanke Punkrock for free mit fairen Bierpreisen auf diese Weise verloren geht. Wir haben keinen Bock, uns mit dem ganzen organisatorischen Scheißdreck (Bier, Essen für die Bands, herumgetelefoniere etc.), dem Putzen am nächsten Tag und dem ständigen Bullenärger herumzuschlagen, und das alles für eine Szene die das nicht zu schätzen weiß bzw. Einzelpersonen die die ganze Mühe mit Füßen treten.

Jeder, der rumheult, es würden die armen Punker überall vertrieben, soll halt selber aufstehen, was auf die Beine stellen und es dann nach kurzer Zeit wieder einstampfen, weil die Leute einfach zu dumm sind, sich solche Dinge zu erhalten.

Die oben genannten Vorfälle sind nicht die einzigen, aber es sind die, die das Faß zum überlaufen gebracht haben."

Ähnliches wie die oben genannten Ereignisse führten auch zu der Schließung des selbstverwalteten Jugenzentrums Rülps.

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