t-u-b-e

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Galerie für radiophone Kunst, Installationen und Audio-Performances im Kulturzentrum Einstein (neben dem Jazzclub Unterfahrt). t-u-b-e wurde von der Stadt München gefördert und hier fanden bis Ende 2010 in unregelmäßigen Abständen Konzerte zeitgenössischer, experimenteller Musik statt. Seit Januar 2011 gibt es eine programmatische Neuausrichtung und Fortsetzung durch MUG (Munich Underground) [1]

Unter den Kuratoren Jörg Stelkens und Ulrich Müller haben hier bereits Musiker wie Norbert Möslang (Voice Crack) oder Adachi Tomomi gespielt.

Selbstdarstellung

Akustische Kunst als Gattung ist keineswegs so neu, wie ihre erst seit den achtziger Jahren in größerem Maße einsetzende Rezeption vermuten läßt. Die Anfänge gehen zurück auf die 10er Jahre des 20. Jahrhunderts, als der italienische Künstler Luigi Russolo in seinem futuristischen Manifest erstmals ausdrücklich auf das Geräusch bezug nahm und als Repräsentation seiner Idee mechanische Klang- bzw. Geräuscherzeuger baute, die er "Intonarumori" nannte. Von hier aus lassen sich verschiedene Entwicklungsstränge der akustischen Kunst bis in Gegenwart verfolgen. Dabei haben sich insbesondere die Formen der Klanginstallation, der audio-performance und der radiophonen Kunst herauskristallisiert. Mittlerweile sind Veranstaltungsorte entstanden, an denen akustische Kunst präsentiert wird, Rundfunkanstalten haben dieser Kunstgattung Sendeplätze gewidmet, und es gibt Symposien und Festivals für akustische Kunst. Das wachsende Interesse an dieser Kunstgattung sowohl bei Künstlern, als auch in der Öffentlichkeit hat Autoren wie Dietmar Kamper oder Peter Sloterdijk dazu bewegt von einer "neuen, geheimen Prävalenz des Hörens" zu sprechen, in der dem fragwürdig gewordenen Visualprimat unserer Gesellschaft mit wachsendem Zuspruch eine Kultur des Hörens entgegensetzt werde.

Hier setzte die Konzeption der t - u - b - e als Galerie für radiophone Kunst, Installationen und Audio-Performances an. Zielsetzung war es, das Spektrum der akustischen Kunst möglichst in seiner ganzen Bandbreite zu präsentieren, und zugleich durch die Bereitstellung von Produktionsmöglichkeiten eigene Impulse zu setzen. Das Programm der t - u - b - e gliederte sich in zwei Saisons pro Jahr, die jeweils einen thematischen Schwerpunkt hatten. Das Spektrum der Veranstaltungen reichte von einer permanenten Bespielung mit ausgewählten Höspielproduktionen über Klanginstallationen, der Präsentation von Eigenproduktionen, Entwicklergespräche, in denen der Stand neuer Technologien reflektiert wurde, bis hin zu Audio-Performances, Konzerten und der Ausstellung von multimedialen Arbeiten, in denen das auditive Moment eine zentrale Stellung hatte.

Dass dieses spezielle Programm einen ständigen Sitz hatte, der extra an die akustischen und visuellen Produktionsanforderungen dieser Kunstart angepasst wurde, dürfte einzigartig im deutschsprachigen Raum sein: Die t-u-b-e befand sich im Einstein Kulturzentrum - in der ersten Halle des ehemaligen Brauereikellers im Herzen von München - und wurde am 8. Juli 2000 eröffnet.

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