Cramer

aus sub-bavaria, dem Internet-Lexikon der bayerischen Subkulturen
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Stephan Peter Johannes Cramer, geboren 1971, lebt seit 30 Jahren in München; studierte Altphilologie und Geschichte, Philosophie und Germanistik, namentlich mittelalterliche Literatur und Philologie.

Vor allem bekannt ist er für seine Märchen und seine dramatischen Epen (u.a. Frucht- und Gemüseepik). Damit war und ist er Dauergast des Münchner Open Mic und diverser anderer Lesebühnen und Veranstaltungen (u.a. auch Season II, denn "Epik will vorgelesen, Märchen wollen erzählt sein.")

Zur Arbeit an seinen Texten und seinem Musikprojekt Mors Nidus Phoinicis (MNP) arbeitet er als freischaffender Autor und Lateinlehrer. Aktuell ist eine Edition des Getwergerîch-Liedes des von der Leitn in Arbeit.

Veröffentlichungen:

Links:

Getwergerîch-Lied des von der Leitn

Zur Einleitug in die Epik des Berges von der Leitn hier das Vorwort zur Neuauflage seines Getwergerîch-Liedes, erstmalig herausgegeben von Rubens Ructabundus Institoris vor Jahrenden:

Vorwort zur Neuauflage

Die Aufgabe, Institoris‘ Getwergerîchlied (im folgenden GL) erneut herauszubringen, mußte mannigfache Überlegung nach sich ziehen. Der Umfang dieser kaum bekannten Dichtung des Berges Von der Leitn (VdL) ist auch nach neuesten Befunden nicht angewachsen; falls doch, habe ich das vermerkt. Dazu kommt, daß die Gestalt, die Institoris seiner Ausgabe gab, und die meisten seiner Einführungen und Apparate schlüssig und zweckdienlich sind. Zu verbessern ist weniges. Manches würde man heutzutage anders machen, manche seiner Vorgehensweisen sind gänzlich in Vergessenheit geraten. Dennoch behalte ich die Form seiner Ausgabe weitestmöglich bei. So ist ein nahezu unveränderter Neudruck entstanden. Institoris‘ Angaben im kritischen Apparat habe ich natürlich durch die neuere Forschung ergänzt, Abweichungen von den Lesarten, welche er selbst abänderte, sind in den Fußnotenblock eingeflossen. Ich bin mir der großen Ehre bewußt, die man mir mit der Bitte, dieses geheimnisumwitterte Werk neu herauszugeben, entgegentrug. Mein Dank gilt allen, die mich dabei unterstützten, und jedem Benutzer der Neuauflage. Die Institorisausgabe ist ohnehin längst vergriffen, allerdings findet man sie gut in Antiquariaten und Secondhandläden, auf Flohmärkten oder im Müll. Die Suche nach dem Nachlaß des großen Philologen und Wissenschaftlers, der mit seinen Funden die saxographen Schriften um ein Vielfaches bereicherte, gestaltete sich umständlich; keiner wußte, wo sich seine Witwe und seine Nachkommenschaft befand, bis mir mein guter Freund Plagius Dübelhagen, der später im Stuhle zu Sankt Gallen Platz nehmen konnte, verriet, wie man Kunde bekommen könne - er selbst habe Kontakt zu Institoris‘ junger Witwe, die er mal in einer Kaschemme hatte kennen lernen dürfen. Mit einem Koffer voller Werken und Papieren und mit Übernachtungsbagage schiffte ich mich ein und erreichte die Stadt, in der sie wohnte. Bald hatte ich sie und den Kreis interessierter Freunde und Bewunderer ihres Gatten selig aufgefunden, der ihn und den er zu Lebzeiten unterrichtet und begleitet hat. Es ließ sich gut leben, da man mich förderte, wo man konnte, Erfahrungen erzählte, die schon Institoris selbst diskutierte. Institoris‘ reizende Witwe – ihr gilt mein besonderer Dank - versorgte mich mit allem, was ich wollte und mir lieb war, und was ich aus seinem Nachlaß brauchte, mit seinen Schriften und Tagebüchern – sogar mit seinem Handexemplar –, mit seinem Wissen und mit seinen rauhen Mengen Tabaks.

München am 6. / 7.ff. September 2004 Stephan Peter Johannes Cramer.